Immer mehr Deutsche wandern aus mit dem Ziel, sich im Ausland ein neues Leben aufzubauen. Einen nicht unbeträchtlichen Anteil zieht es dabei nach Frankreich. Gerade der französische Einzelhandel bietet Bewerbern gute Jobchancen. Trotzdem gibt es natürlich einige Hindernisse, auf die man sich als deutscher Bewerber vorbereiten sollte. Eine deutsch-französische Personalvermittlung kann hier behilflich sein.
Der französische Arbeitsmarkt im Überblick
Bevor man auswandert, sollte man sich gründlich über die eigenen Chancen am Arbeitsmarkt des Ziellandes erkundigen. Frankreich ist für deutsche Arbeitnehmer durchaus eine gute Wahl. Das Land ist innerhalb Europas der wichtigste Handelspartner Deutschlands.
Der Schwerpunkt des Handels zwischen Frankreich und Deutschland liegt vor allem auf der KFZ-Industrie, der Elektrotechnik, chemischen Produkten und auch Lebensmitteln. Durch diesen regen Warenaustausch ist der französische Markt für deutsche Unternehmer sehr attraktiv und bietet Chancen für die verschiedensten Firmen. Diese so guten wirtschaftlichen und auch politischen Beziehungen führen dazu, dass viele deutsche Firmen und Unternehmen eine Niederlassung in Frankreich haben.
Diese Außenstellen sind für deutsche Arbeitnehmer oft die erste Anlaufstelle auf der Suche nach einem Job in Frankreich. Deutsche Arbeitnehmer sollten allerdings nicht den Fehler machen, sich bei ihrer Arbeitssuche in Frankreich nur auf diese Unternehmen zu beschränken. Viele französische Unternehmen arbeiten eng mit deutschen Unternehmen zusammen, exportieren oder importieren Waren aus Deutschland und haben deshalb deutschsprachige Partner für ihre Geschäfte.
Für solche Unternehmen sind Arbeitnehmer, die perfekt Deutsch sprechen, ein großer Gewinn. Deshalb sollten sich deutsche Arbeitnehmer auch bei französischen Firmen bewerben. Neben den Mentalitätsunterscheiden zwischen Franzosen und Deutschen sollten sich Arbeitnehmer auch auf Unterschiede beim Bewerbungsprozess einstellen.
Unterstützung bei einer deutsch-französischen Personalvermittlung ist also in jedem Fall sinnvoll, da sich die Mitarbeiter und Berater solcher Personalberatungen gut mit der Lage auf dem französischen Arbeitsmarkt und den Besonderheiten beim Bewerbungsprozess in Frankreich auskennen und daher helfen können, eventuelle Probleme zu lösen und Hindernisse zu überwinden.
Über die Wichtigkeit des französischen Einzelhandels
In Deutschland ist es nicht immer einfach, im Einzelhandel eine Anstellung zu finden. Das liegt unteranderem daran, dass in der jüngeren Vergangenheit große Unternehmen wie Schlecker und auch Karstadt insolvent gegangen sind. Für Arbeitnehmer, die im Einzelhandel auf Jobsuche sind, kann es sich also durchaus lohnen, mal einen Blick auf den französischen Arbeitsmarkt zu werfen.
In Frankreich dominieren Ketten großer Handelskonzerne den Einzelhandel, Franchiseunternehmen gewinnen aber immer mehr an Bedeutung. Für den Handel spielen außerdem auch eine Vielzahl von Spezialgeschäften und kleineren Lebensmittelgeschäften eine nicht zu unterschätzende Rolle. Die großen Ketten erwirtschaften einen Umsatzanteil von rund 37 Prozent. An der Spitze stehen dabei Carrefour, Leclerc, Les Mosquetaires (Intermarché), Auchan und auch Casino.
Der französische Einzelhandelskonzern Auchan macht mittlerweile auch weltweit Geschäfte und setzt dabei vor allem auf eine riesige Produktauswahl. Kommen Aldi- und Lidlfilialen maximal auf 70 bis 100 verschiedene Artikel, haben die sogenannten Hypermärkte von Auchan ein Angebot von bis zu 30 000 Artikeln auf einer Verkaufsfläche von bis zu 9000 Quadratmetern. Das 1961 gegründete, französische Familienunternehmen betreibt mittlerweile über 2000 Hyper- und Supermärkte in 13 verschiedenen Ländern.
Doch nicht nur der Lebensmittelhandel spielt für den französischen Einzelhandel eine wichtige Rolle. Der Facheinzelhandel kommt auf einen Anteil von 45 Prozent und die Spezialgeschäfte für Lebensmittel und die französischen Handwerksbetriebe wie boulangeries, pâtisseries und charcuteries erreichten einen Anteil von 8,8 Prozent. Natürlich kommt es auch in Frankreich, genauso wie in Deutschland zu Umsatzeibußen. Im Vergleich zu 2012 sind die Umsätze im französischen Einzelhandel 2013 um fast ein Prozent gesunken.
Gelitten hat besonders der Lebensmitteleinzelhandel mit einem Rückgang des Umsatzes von 1, 5 Prozent. Im Bereich des Fachhandels wahren die Tendenzen durchaus unterschiedlich. Stark zulegen konnte zum Beispiel der Absatz von Informations- und Kommunikationstechnik. 2014 konnten sich fast alle Unternehmen der Lebensmittelbranche von den Einbußen des Vorjahres erholen und Gewinn verzeichnen.
Der Einzelhandel ist also nicht nur eine wichtige Größe der französischen Wirtschaft, er bietet für deutsche Arbeitnehmern auch gute Jobchancen. Denn neben Fachkräften, Führungspersonal, Informatikern, Köchen oder auch Kellnern werden im Frankreich immer auch begabte Verkäufer gesucht.
Für Arbeitgeber sind deutschsprachige Arbeitnehmer bei der Personalsuche durchaus attraktiv, denn es hat zweifelsohne Vorteile, wenn die Verkäuferin im Laden um die Ecke mehrsprachig ist. Der Einzelhandel in Frankreich ist für deutsche Arbeitnehmer also interessant. Bei der Auswahl potenzieller Stellenangebote kann eine deutsch-französische Personalberatung unerfahrenen Bewerbern zur Seite stehen.
Richtig bewerben für den Traumjob
Bei der Personalsuche schauen französische Unternehmen genau wie deutsche Unternehmen ganz genau auf die Bewerbung des potenziellen neuen Mitarbeiters. Es ist also wichtig, bei der Bewerbung möglichst keine Fehler zu machen. Die deutsche und französische Bewerbung unterscheiden sich allerdings in ein paar Punkten.
Während in Deutschland zur Bewerbung viele verschiedene Dokumente gehören wie Zeugnisse oder auch ein Führungszeugnis, sollte man es in Frankreich eher kurzhalten. Zeugnisse sind zum Beispiel gar nicht beizufügen. Nicht einmal eine Bewerbungsmappe ist hier notwendig. Der Schwerpunkt einer französischen Bewerbung liegt eindeutig auf dem Bewerbungsschreiben.
Eine deutsch-französische Personalberatung kann beim Erstellen einer guten Bewerbung behilflich sein. Die Wichtigkeit des Bewerbungsschreibens ist auf keinen Fall zu unterschätzen! Dabei macht es keinen Unterschied, ob man sich auf einen Job in der Provinz Frankreichs oder in der Hauptstadt Paris. In dem Bewerbungsschreiben sollte man beschreiben, warum man für die Stelle besetzten möchte und warum man für den Job der richtige Bewerber ist.
Ein fehlerfreies und hervorragendes Französisch ist bei der Bewerbung absolute Pflicht. Neben dem Bewerbungsschreiben gehört auch in Frankreich ein Lebenslauf zu der Bewerbung. Im Idealfall ist der nicht länger als eine Seite lang. Ein Foto auf dem Lebenslauf kann man hinzufügen, es ist aber bei weitem nicht unbedingt erforderlich. Auch Referenzen und Abschlüsse sollten der Bewerbung, wenn vorhanden, auf jeden Fall beigefügt werden.
Arbeiten in Frankreich: was ist Wichtig?
Abschlüsse müssen an das französische Bildungssystem angepasst werden, sonst kann es im schlimmsten Fall zu Verwechslungen kommen. Referenzen sind in Frankreich immer gerne gesehen, weil sie den Unternehmen dabei helfen, sich ein Bild von jedem einzelnen Bewerber zu machen.
Dafür eigenen sich Referenzen hervorragend. Referenzen, falls vorhanden, sollte man bei einer Bewerbung für einen Job in Frankreich auf jeden Fall zu seinen Unterlagen hinzufügen. Die fertige Bewerbung kann in schriftlicher Form und immer häufiger auch per Mail an den Wunscharbeitgeber geschickt werden.
Besonders beim Bewerbungsschreiben, aber auch beim Zusammenstellen der Bewerbungsunterlagen ist es sehr sinnvoll, sich an eine deutsch-französische Personalberatung zu wenden. Solche Unternehmen können dabei helfen, den Überblick über die benötigten Unterlagen zu behalten und zusätzlich bei Einhaltung der sprachlichen Vorgaben assistieren.
Arbeiten in Frankreich: Was man als Arbeitnehmer wissen sollte
Grundsätzlich sollte man sich als Arbeitnehmer über allgemeine arbeitsrechtliche Regelungen, die im Zielland gelten, informieren. Für Arbeitnehmer aus Deutschland, die in Frankreich einen Job suchen, kann eine deutsch-französische Personalagentur für alle möglichen Fragen zum Beispiel bezüglich des Arbeitsvertrags oder auch der Sozialversicherung ein Ansprechpartner sein.
TOP 3: Fragen zum Arbeiten in Frankreich
- Wie sehen französische Arbeitsverträge aus?
- Vertretung als zeitlich begrenzter Ersatz für einen Arbeitnehmer, der aber unbefristet angestellt ist (z. B. wegen Urlaub, einem Unfall oder einem Krankheitsfall)
- Hilfe bei befristeten Personalmehrbedarf wegen einer saisonalen oder auch unvorhergesehenen Mehrbelastung im Betrieb (Sonderschichten oder Sonderprojekte)
- Welche Gehälter werden in Frankreich gezahlt?
Frankreich kennt den gesetzlich festgelegten Mindestlohn, den SMIC beziehungsweise „Salaire Minimum Interprofessionel de Croissance“. Im Januar 2016 betrug der 9,67 Euro brutto pro Stunde, was einem Monatsgehalt von 1466,62 Euro entspricht.
Der Mindestlohn wird jedes Jahr der wirtschaftlichen Entwicklung von Frankreich angepasst. Das Gehalt wird normalerweise als Jahres-Bruttogehalt angegeben (auch „salaire annuel brut“) und ein paar Tage vor Ende des Monats ausgezahlt. Das dreizehnte Monatsgehalt im Juni und das Weihnachtsgeld im Dezember, zwei zusätzliche Gehälter, werden in Frankreich immer seltener ausgezahlt, ganz im Gegensatz zu Prämien und Aktienoptionen.
Genau wie in Deutschland hängt auch in Frankreich die Höhe des Gehalts von der Branche und der Region ab, in der man arbeitet. Die besten Gehälter werden in der Region in und um der Hauptstadt Paris gezahlt. Hier sind allerdings auch die Lebenshaltungskosten am höchsten.
- Über die französische Sozialversicherung
In Frankreich sind die Arbeitnehmer über ein nationales Sozialversicherungssystem abgesichert. Diese Sozialversicherung umfasst verschiedene Bereiche:
- Unfallversicherung
- Familienvorsorge
- Altersvorsorge
- Krankenversicherung (mit Mutterschutz und Invalidenversicherung)
- Arbeitslosigkeit
Arbeitgeber müssen ihr Personal bei einer der drei Sozialversicherungsanstalten (CNAMTS, CNAVTS und CNAF) des Landes anmelden. Das Sozialversicherungssystem von Frankreich wird durch Beiträge der Arbeitsnehmer und der Arbeitgeber finanziert.
Der Anteil der Arbeitnehmer ist dabei deutlich kleiner als der Anteil der Arbeitgeber und wird direkt vom Gehalt abgezogen. Der Arbeitgeberanteil beträgt aktuell etwa 43 Prozent der Bruttovergütung, der Arbeitnehmeranteil liegt bei ungefähr 23 Prozent.
Darüber hinaus spielen in Frankreich sogenannte „mutelles“, also freiwillige Zusatzversicherungen eine große Rolle. Je nach Unternehmen und Berufsgruppe variieren diese Zusatzleistungen.
Genau wie in Deutschland gibt es auch in Frankreich verschiedene Arten von Arbeitsverträgen. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen dem „Contrat à Durée Indéterminée„, also dem Vertrag der Festanstellung oder auch CDI genannt, und dem „Contrat à Durée Déterminée“ oder auch CDD, dem Vertrag mit zeitlich begrenzter Beschäftigungsdauer. Der CDD unterliegt strengen gesetzlichen Regelungen. Er darf zum Beispiel nur aus gesetzlich festgelegten Gründen abgeschlossen werden:
Wichtig!
Wird ein CDD abgeschlossen, müssen dabei die Aufgaben und der Grund der zeitlich begrenzten Anstellung exakt beschrieben werden. Nur mit diesem genauen Zusatz ist der Vertrag gültig. Fehlt der Zusatz, gilt der Vertrag automatisch als zeitlich unbefristet.
Ein Beispiel für einen solchen Zusatz: Sie vertreten eine Kollegin, die sich beide Arme gebrochen hat und deshalb übernehmen Sie genau deren Aufgaben übernehmen. Nach Ablauf des CDD ist es möglich, den Vertrag in einen CDI zu umzuwandeln, was in der Praxis recht häufig vorkommt.
Deutsch-französische Personalberatungen: Eine Auswahl
Sucht man im Internet nach deutsch-französischen Personalberatungen, wird man mit einer großen Menge von Ergebnissen konfrontiert. Viele dieser Vermittlungs– und Beratungsagenturen haben ihren Schwerpunkt auf die Vermittlung von Führungskräften gelegt, es gibt aber auch etliche Personalberatungen, die auch normale Arbeitskräfte vermitteln.
- France Industriepartner (France Industriepartner)
France Industriepartner begleitet deutsche und französische Unternehmen bei der Personalsuche und bei der Besetzung von Führungs- und Fachkraftpositionen.Die deutsch-französische Personalberatung hat ein großes Netzwerk von deutsch-französischen Beratern und richtet sich eher an Unternehmen als an einzelne Bewerber. Eine Besonderheit dieser Personalvermittlung ist zweifelsohne das interkulturelle Training, das sich auch an deutsche Arbeitnehmer wendet, die im französischen Ausland karrieretechnisch durchstarten wollen. - Connexion Emploi (Connexion Emploi)
Auf der Webseite von Connexion Emploi haben Bewerber die Möglichkeit, ihren eignen Lebenslauf hochzuladen und ihn so einer Vielzahl von Recrutern und Personalvermittlern zur Verfügung zu stellen. Dazu haben Arbeitnehmer Zugriff auf aktuelle Stellenangebote und zahlreiche Hilfeseiten über das Bewerben und Arbeiten in Frankreich. Dazu findet seit dem Jahr 2005 eine Jobmesse in Köln und Paris statt, zu der man sich über die Seite anmelden kann. - EuroRekruter (EuroRekruter)
EuroRekruter ist eine deutsch-französische Personalvermittlung, die sowohl Personal nach Frankreich als auch nach Deutschland vermittelt.Dabei richtet sich die Personalvermittlung an Bewerber, die in Frankreich arbeiten wollen und an Unternehmen, die auf Personalsuche sind. Bewerber können in den Stellenanzeigen suchen oder auch ein eigenes Suchprofil anlegen und ihren Lebenslauf hochladen. Dazu findet man eine große Menge an Informationen und Ratschlägen über das Leben und Arbeiten in Frankreich. - Velde Gruppe (Velde Gruppe)
Diese Personalberatung ist sowohl in Frankreich als auch in anderen europäischen Ländern tätig und hat ihren Schwerpunkt auf eine professionelle und umfassende Begleitung potenzieller Bewerber in die neue Karriere gelegt.Arbeitnehmer werden von Anfang an in der Mentalität und den kulturellen Unterschieden sowie der Sprache ihres Ziellandes geschult. Dazu findet man auf der Seite eine Vielzahl von internationalen Stellenangeboten. - eurojob consulting (eurojob consulting)
Diese deutsch-französische Personalvermittlung ist die auf die Personalsuche konzentriert und kann dabei auf ein großes Netzwerk zurückgreifen. Für Arbeitnehmer bietet die Personalvermittlung Beratungen für jede Branche. Zudem findet man auf der Website eine Übersicht über die Niederlassungen der Personalvermittlung und aktuelle Stellenanzeigen. Dazu können Bewerber ihr Gehalt schätzen lassen. - IMS (IMS)
IMS ist eine deutsch-französische Personalberatung und –vermittlung, die sich auf das Headhunting spezialisiert hat. Seit 2001 sind sie mit ihrer Vermittlungsstrategie in der Branche sehr erfolgreich. IMS expandiert kaum und widmet sich damit der persönlichen Kunden- und Unternehmensberatung. Arbeitnehmer können sich auf der Website in den Stellenanzeigen nach einem passenden Angebot umsehen.
Bildnachweis: © Fotolia Titelbild: rochagneux, #01: ursule, #02: ftrouillas, #03: rochagneux
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Hallo, ich suche schnell wie möglich eine Job in Frankreich. Ich spreche deutsch, englisch, Rumänisch , griechisch . Ich kann auch ein bisschen französisch, aber das wird bestimmt kein Problem sein weil ich habe die Sprache sehr gut gekannt vor 20 Jahre ich habe aber viel vergessen.. aber es wird für nicht nicht schwer wieder zu lernen… ich muss sowieso nicht von 0 anfangen.
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