Warum sollten sich Unternehmen mit Blended Learning (Definition und Best Practises geben wir gleich) befassen? Die Antwort ist einfach, denn es stellt eine Form der Weiterbildung dar, die neu und durchaus effektiv ist.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Definition Blended Learning: Was ist darunter zu verstehen?
Unternehmen von heute sind darauf angewiesen, den immer härter tobenden Konkurrenzkampf mit einer Nasenlänge Vorsprung zu gewinnen. Blended Learning ist eine Möglichkeit, die Weiterbildung der Mitarbeiter auf ein neues Niveau zu heben. Diesbezügliche Studien haben die Wirksamkeit der Lernmethode längst belegt.
Wie ist die Definition von Blended Learning?
Bei dieser Lernart erfolgt eine Verbindung verschiedener Lernmethoden. Gab es zuerst nur die Präsenzmethode, kam vor einiger Zeit das E-Learning auf. Doch beide Methoden waren nicht so effektiv wie diese neue Variante, die immer mehr Unternehmen für sich entdecken.
Blended Learning verknüpft digitales und analoges Lernen, es werden verschiedene Methoden und Medien miteinander verknüpft. Die Definition der Lernmethode besagt, dass es sich um eine Mischung Präsenzunterricht und E-Learning handelt, gleichzeitig ist von einer Verbindung von formellem und informellem Lernen die Rede.
Der Begriff kommt aus dem Englischen, wobei „blended“ soviel heißt wie „vermischt“. Wissenschaftler sprechen hier von einem hybriden Lernsystem, weil verschiedene Methoden und Medien miteinander verbunden werden.
Ziel ist es, das Lehrziel effizient und sicher mit effektiven Mitteln zu erreichen. Dafür muss eine geeignete Zusammenstellung der Medien genutzt werden. Zu Beginn eines Kurses findet daher meist eine Präsenzveranstaltung statt, bei der sich die Teilnehmer untereinander kennenlernen können. Dies schafft eine gemeinsame Basis für das weitere Lernen. Auch virtuelle Klassenzimmer sind in dem Zusammenhang denkbar. Im Rahmen dieser Veranstaltung soll das Wissen der Teilnehmer auf einen einheitlichen Stand gebracht werden. QR-Codes werden eingesetzt, um virtuelle oder physische Medien miteinander zu verbinden, sodass zum Beispiel ein Glossar mit einem Lehrbuch verbunden ist. Über den Code lassen sich sogar kurze Texte vorhalten.
Wie verbreitet ist das Blended Learning?
Entsprechend der Definition ist das Blended Learning in vielen Unternehmen und auch in Hochschulen üblich. Hier werden Lernplattformen angeboten, welche die Präsenzveranstaltungen ergänzen bzw. erweitern sollen. Informationen und Materialien sind für die Teilnehmer zugänglich bereitgestellt worden, die Kurse werden vorab organisiert.
Heute ist meist mit Blended Learning das E-Learning gemeint, welches sich nicht in dem Maße durchsetzen konnte, wie es einst angedacht war. Kritiker bemängeln allerdings den „Graben der Informationsethik“, denn mit einer Ausweitung des Blended Learnings ist diese Form der Bildung nur den Menschen zugänglich, die über die entsprechende technische Ausstattung verfügen oder auf diese zugreifen können.
Welche Vorteile hat Blended Learning?
Schon die Definition nennt einige Vorteile des Blended Learnings, denn hiermit werden (so fanden es auch verschiedene Studien heraus) die Vorteile anderer Lernmethoden miteinander verknüpft. Diese Form des Lernens gilt als sehr ausgewogene Form, zumal gleichzeitig der Fokus auf der Anwendungsorientierung liegen kann. Lernaktivitäten können flexibel und individuell gestaltet werden. Auch diese Vorteile sind dabei zu nennen:
- eigenständiges Lernen möglich
- individuelles Lerntempo
- Nutzung interaktiver Lerninhalte zur Aktivierung
- direktes Feedback und Bewertungen möglich
Welche Nachteile hat Blended Learning?
Blended Learning wird häufig als sehr anstrengend und fordernd empfunden, bringt aber daneben noch einige weitere Nachteile mit:
- hohes Maß an Selbstdisziplin erforderlich
- gutes Zeitmanagement gefragt
- virtuelle Organisation wird oft als schwieriger empfunden
- anfangs oft schwierige Kommunikation zwischen Lernenden und Lehrenden
Studien zum Blended Learning
In der jüngeren Vergangenheit wurden verschiedene Studien vorgenommen, die den Erfolg des Blended Learnings untersuchen sollten. Dabei fanden die Forscher in jeder Studie heraus, dass die Potenziale des Blended Learnings wirklich groß sind. Gleichzeitig stellten sie fest, dass es ohne eine solche Lernform gar nicht mehr geht. Die Menschen leben heute in einer digitalen Welt und in diese gehört folglich auch der Bildungsbereich integriert.
Was sagt die erste Studie zu den Potenzialen von E-Learning und Blended Learning?
Mit vollem Namen heißt die Studie zu den Möglichkeiten des Blended Learnings „Studie zu den Potenzialen von E-Learning-/Blended Learning-Lösungen“ und wurde vom Forschungsinstitut betriebliche Bildung gGmbH durchgeführt. Hierbei wurden systematisch die Möglichkeiten und Chancen, die sich aus den technisch gestützten Bildungsmethoden ergeben, zusammengestellt. Gleichzeitig wurden Wege aufgezeigt, mit denen sich die Effizienz der Weiterbildungsprogramme steigern lässt. Fazit: Blended Learning ist durchaus empfehlenswert, das haben aber auch schon andere Studien gezeigt.
Die darstellten Fälle dieser Studie weisen im Einzelfall darauf hin, dass es mit den richtigen technischen Lösungen ideale Möglichkeiten für Unternehmen gibt, die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter bei gleichzeitiger Präsenzzeit (vor allem im Einzelhandel wichtig) voranzutreiben.
Welche Studien sind aussagekräftig?
Das Arbeitspapier mit dem Titel „Verschmelzung von digitalen und analogen Lehr- und Lernformaten“, das vom Hochschulforum Digitalisierung herausgegeben wurde, ist ebenfalls sehr aussagekräftig und unterstützt die eben bereits dargestellten Erkenntnisse zum Blended Learning.
Es geht in dieser Studie bzw. in den Ergebnissen der Studie darum, dass das kollaborative Lernen durch Blended Learning angeregt wird. Die Teilnehmer führen verstärkt Gruppenarbeiten aus, stimmen sich ab und interagieren miteinander. Die wechselseitige Unterstützung beim Lernen fördert den Lernprozess.
Für Menschen, die mit dem Onlinelernen noch weniger Erfahrung haben, sind die Präsenzveranstaltungen besonders gut geeignet. Hier erfahren sie weitere Hilfe, können sich mit anderen Teilnehmern abstimmen und entdecken andere Wege, um sich das nötige Wissen anzueignen.
Die gesamten organisatorischen und kommunikativen Abläufe der Weiterbildung werden gemäß dieser Studien über das Blended Learning gestärkt. Wichtig ist aber immer, dass ein durchdachtes Konzept vorliegt, welches das nötige Wissen auf geeignete Form zugänglich werden lässt. Gleichzeitig müssen die Teilnehmer immer die benötigte Hilfestellung erfahren, um motiviert zu bleiben.
Best Practise: Anwendung der Ergebnisse aus Studien in der Praxis
Eine Studie ist eine Seite, eine andere deren Umsetzung. Im Rahmen der Best Practise Tipps zur Anwendung des Blended Learnings werden im Folgenden einige Hinweise zur Anwendung der effektiven und beliebten Lehrmethode gegeben. Wichtig: Kombiniert werden nicht nur verschiedene Formen wie Präsenzunterricht und E-Learning miteinander, sondern auch das persönliche Lerntempo sowie die vorliegende Erfahrung der Teilnehmer müssen berücksichtigt werden.
Wie lassen sich Best Practise Tipps zusammenfassen?
Für Schnellleser gibt es hier die kurze Zusammenfassung der Tipps, die im Rahmen der Best Practises gegeben werden können:
- Blended Learning muss in den Lehrplan integriert werden.
- Das Team ist ausschlaggebend für den Lernerfolg!
- Teilnehmer an der Weiterbildung brauchen individuelle Hilfe und Unterstützung.
- Arbeiten, obwohl die Teilnehmer nicht präsent sind.
- Für den Erfolg sind Lehrende und Lernende gleichermaßen verantwortlich!
Wie sehen die Best Practise Tipps zum Blended Learning im Einzelnen aus?
Hier nun eine konkrete Erklärung zu den einzelnen Tipps, die zum Blended Learning gegeben werden können:
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Blended Learning muss in den Lehrplan integriert werden
Kein üblicher Lehrplan ist darauf ausgelegt, beim Blended Learning zu funktionieren. Es müssen einzelne Lektionen darauf angepasst werden, digitale Tools und Supports müssen gefunden werden. Standardanweisungen werden durch digitale Ressourcen gegeben und es muss möglich sein, Rückmeldungen zu einzelnen Lerninhalten und -methoden zu erhalten.
Neue Werkzeuge sollten leicht zu integrieren sein, sodass die technischen Möglichkeiten wirklich nutzbar sind. Es ist wichtig, einen Zeitplan aufzustellen, denn es muss jederzeit klar sein, wann was gelehrt wird. nach einigen Präsenzzeiten wird sich zeigen, ob eventuell weitere Inhalte digital zu vermitteln sind, weil sie nicht zwingend im Präsenzunterricht gelehrt werden müssen. Nur unter ständiger Anpassung ist die Vereinigung der besten Aspekte verschiedener Lernformen möglich.
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Das Team ist ausschlaggebend für den Lernerfolg!
Schon bei der ersten Ausarbeitung des Lehrplans ist es wichtig, ein ganzes Team zu haben, das am gleichen Strang zieht. Im Rahmen des Blended Learnings sind viele Angebote vorzubereiten, vor allem dann, wenn diese Art des Lernens erstmalig angewendet wird. Techniker, Lehrer und Administrator finden hier zusammen und erstellen ein Team, welches die Lernenden bestmöglich betraut.
Durch das Zugreifen auf das Fachwissen unterschiedlicher Experten ist die bestmögliche Betreuung der Lernenden ebenso möglich wie eine zeitlich ausgedehnte Unterstützung derselben. Die übrigen Teammitglieder sollten angehalten werden, Verbesserungsvorschläge und Kritik anzubringen, sodass das Weiterbildungsangebot einer ständigen Verbesserung und Optimierung unterworfen ist.
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Teilnehmer brauchen individuelle Hilfe und Unterstützung
Die Teilnehmer am Blended Learning lernen in ihrem individuellen Tempo. Je mehr Schüler es sind, desto schwieriger ist es, einen gemeinsamen Zeitplan aufzustellen. Es ist daher unerlässlich, bei Präsenzveranstaltungen dafür zu sorgen, dass das jeweilige Lernniveau deutlich wird und dass erkennbar ist, wer eventuell einen speziellen Förderungsbedarf hat.
Wichtig sind daher auch flexible Fristen, denn nur so kann dem individuellen Lerntempo der Teilnehmer begegnet werden. Es darf auf keinen Fall erwartet werden, dass sämtliche Wissensinhalte ähnlich wie in der Schule bei allen gleichzeitig parat sind. Ungefähre Zeitschätzungen und die ständige Rückmeldung zur tatsächlich benötigten Zeit lassen einen Mittelwert darstellbar werden. Auf den kann bei der weiteren Bildungsmaßnahme aufgebaut werden.
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Arbeiten, obwohl die Teilnehmer nicht präsent sind
Für Lehrende bedeutet der Montag oft, vor einem halb vollen Haus zu stehen. Die Schüler sind noch im Wochenendmodus und kommen nur schwer in die Gänge. Das gilt auch bei der beruflichen Weiterbildung, bei der nicht ausgerechnet an einem Montag Tests angesetzt werden sollten. Vielmehr kann es gewinnbringender für alle sein, wenn sich der Lehrende für Montag oder andere Tage, die offenbar zum Lernen weniger gut geeignet sind (welche das sind, zeigt die individuelle Erfahrung), andere Arbeiten vornimmt. Er kann diese Tage zu Sprechtagen werden lassen oder das gesamte Weiterbildungsprogramm überarbeiten und anpassen.
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Für den Erfolg sind Lehrende und Lernende gleichermaßen verantwortlich!
Alle sind maßgeblich daran beteiligt, dass das Blended Learning zum Erfolg wird. Teilnehmer und Lehrende sollte daher stets miteinander kommunizieren und Hinweise dazu geben, wie sich manche Dinge verbessern lassen.
Lehrende sollten die Schüler beobachten und finden damit heraus, wer an welcher Stelle seine Stärken hat. Sicher ist dies vor allem bei langfristig angelegten Weiterbildungsmaßnehmen effizient. Bei anderen Maßnahmen, die nach wenigen Tagen oder Wochen beendet werden, sind derartige Anpassungen meist kaum möglich.