Online-Apotheken im Trend: Darum sind sie längst beliebter als Ortsapotheken

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Online-Apotheken sind ohne Frage sehr praktisch. Sie lassen die Bestellung der Medikamente ganz bequem von zu Hause aus zu und liefern diese in kurzer Zeit. Ortsapotheken haben das Nachsehen.

Online-Apotheke vs. Ortsapotheke: Vorteile, die für sich sprechen

Schon lange haben viele Menschen ihre Skepsis aufgegeben und sind inzwischen gute Kunden bei Online-Apotheken. Das verwundert nicht, immerhin haben die Apotheken im Internet oftmals deutlich günstigere Preise als die Ortsapotheken. Auch wenn Medikamente, die auf Rezept verkauft werden, überall den gleichen Zuzahlungsbetrag haben, sind rezeptfreie Medikamente, Arzneimittel sowie die typische Apothekenkosmetik meist deutlich günstiger als in der Ladenapotheke. Dabei ist nicht von Centbeträgen die Rede, sondern von Unterschieden im Eurobereich. Vielfach war die Frage nach der Beratung durch einen ausgebildeten Apotheker immer noch das Zünglein an der Waage. Doch selbst eine günstige Online-Apotheke bietet die professionelle Beratung per Telefon oder E-Mail an. Damit spricht inzwischen alles für die Bestellung der benötigten Produkte im Internet.


Vorteile der Online-Apotheke (Video)

Internetapotheken bieten den schnellen Versand der bestellten Produkte direkt nach Hause. Meist dauert es nur ein bis zwei Werktage, bis die Bestellung eintrifft.

Als problematisch stellen sich lediglich Feiertage dar, da die Versanddienstleister dann nicht arbeiten.

Ein Beispiel: Wer in die Ortsapotheke geht, bekommt sein Medikament noch am Gründonnerstag, wer es am gleichen Tag in der Internetapotheke bestellt, womöglich erst am Dienstag nach Ostern.

Auch die folgenden Vorteile überzeugen:

  • Bestellung rund um die Uhr möglich
  • große Auswahl, auch Kosmetikprodukte sind meist am Lager
  • diskretes Bestellen möglich
  • Suchfunktion und Filter nutzbar
  • auf Wunsch Beratung möglich
  • meist kostenloser Versand ab bestimmter Bestellsumme

Eine Notversorgung mit Medikamenten können die Internetapotheken durch die Bindung an Lieferdienste nicht anbieten. Was ebenfalls vorteilhaft ist: Geht es um frei verkäufliche Produkte, kann im Internet ein Preisvergleich vorgenommen werden. Dies würde wohl bei einer Ortsapotheke niemand machen, denn wer geht schon in verschiedene Apotheken in der Stadt und vergleicht die Preise für alle gewünschten Produkte? Damit entfallen bei einer Internetapotheke auch lange Wege.

Vor allem für Menschen, die auf dem Land leben, sind Online-Apotheken ein Segen: Müssen Medikamente nachbestellt oder Kosmetikprodukte geordert werden, ist dies bequem von zu Hause aus möglich. Die Fahrt in die nächste Stadt bleibt damit erspart.

Seit dem Jahr 2000 ist dieser Trend erkennbar, seither ist die Gesamtzahl der Apotheken um 3.653 gesunken.  ( Foto: Adobe Stock-Drazen )

Seit dem Jahr 2000 ist dieser Trend erkennbar, seither ist die Gesamtzahl der Apotheken um 3.653 gesunken. ( Foto: Adobe Stock-Drazen )


Das ist bei Bestellungen in der Online-Apotheke wichtig

Die zahlreichen Vor- und wenigen Nachteile der Online-Apotheke überzeugen und so fragen sich viele, die bisher noch skeptisch waren, wie denn eine Bestellung abläuft.

Hierin unterscheiden sich die Apotheken im Internet nicht von den bekannten Versandhäusern. Die gewünschten Produkte können per Suchfunktion gefunden und danach in den Warenkorb gelegt werden. Beipackzettel und Produktdatenblätter sind bei den jeweiligen Produkten hinterlegt und können eingesehen werden.

Die Produkte, die im Warenkorb befindlich sind, können in ihrer Anzahl geändert werden. Danach geht es an die virtuelle Kasse, wo nur noch die persönlichen Daten eingegeben werden müssen. Wer bereits ein Profil bei der Apotheke angelegt hat, kann sich einfach einloggen.

Ausgewählt werden müssen die Lieferadresse sowie die gewünschte Zahlungsart. Nach dem Absenden der Bestellung wird eine Bestellbestätigung verschickt und innerhalb weniger Werktage oder sogar schon am nächsten Tag erfolgt die Lieferung der betreffenden Produkte.

Der Patient erhält in seiner E-Rezept-App oder als Ausdruck einen Code, der in der Apotheke eingelöst werden muss. ( Foto: Adobe Stock-agenturfotografin)

Der Patient erhält in seiner E-Rezept-App oder als Ausdruck einen Code, der in der Apotheke eingelöst werden muss. ( Foto: Adobe Stock-agenturfotografin)

 

Das ist bei der Bestellung in der Internetapotheke wichtig

Nicht wenige Menschen sind skeptisch, wenn sie online Medikamente bestellen wollen. Doch die übermittelten Daten sind mit denen vergleichbar, die auch in anderen Versandhäusern hinterlegt werden müssen.

Sie werden über verschlüsselte Seiten übertragen, sodass Dritte keinen Zugriff darauf haben.

Wichtig ist jedoch, auf die Seriosität der Apotheke zu achten, denn nicht alle Anbieter sind wirklich vertrauenswürdig.

Es ist bei einer Bestellung zu empfehlen, auf Nummer sicher zu gehen und bei einer Apotheke zu bestellen, die namentlich bekannt ist oder beispielsweise über Trusted Shops gut bewertet wurde.

Wichtig sind unter anderem diese Punkte:

  • Allgemeine Geschäftsbedingungen
    Die AGB sollten auf der Seite der Onlineapotheke vorhanden und lesbar sein. Dort sind unter anderem die Modalitäten zum Versand, zur Übernahme der Versandkosten und zur Rücksendung von Produkten erklärt.
  • Impressum
    Ein Impressum ist rechtlich vorgeschrieben und ein Zeichen von Seriosität. Ist keines vorhanden, sollte Abstand von einer Bestellung genommen werden.
  • Versandhandelsregister einsehen
    Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte führt ein Versandhandelsregister. Deutsche Apotheken sind dort erfasst. Ist das nicht der Fall, kann es sein, dass der betreffende Händler keine Befugnis zum Versand der Apothekenprodukte besitzt.
  • EU-Sicherheitslogo
    Ein weißes Kreuz auf grünem Grund ist das EU-Sicherheitslogo, mit dessen Hilfe sich seriöse Arzneimittelhändler finden lassen. Wer auf das Logo klickt, gelangt zur Internetseite des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte und kann dort den betreffenden Registereintrag lesen.

Bei der Entscheidung für eine bestimmte Internetapotheke sollten auch die Versandkosten herangezogen werden.

Einige Apotheken verlangen eine Kostenbeteiligung bis zum Einkaufswert von 19 Euro, andere setzen hierbei höhere Beträge an.

Es kann sich lohnen, Bestellungen zu bündeln, sodass die Versandkosten entfallen.


Weitere Entwicklung der Apothekenlandschaft

Es ist davon auszugehen, dass der aktuelle Trend nicht wieder umgekehrt wird. Das heißt, dass die Internetapotheken auch künftig noch große Zuwächse verbuchen werden.

Die Zahl der Ortsapotheken ist überdies rückläufig, sie liegt aktuell unter 18.000 (Stand: Mai 2023).

Seit dem Jahr 2000 ist dieser Trend erkennbar, seither ist die Gesamtzahl der Apotheken um 3.653 gesunken. Der Rückgang beträgt damit aktuell 17 Prozent.

Verglichen mit dem Rest Europas liegt Deutschland damit deutlich unter dem Durchschnitt, denn hierzulande gibt es pro 100.000 Einwohner nur noch 23 Apotheken.

Dabei ist davon auszugehen, dass das Apothekensterben weitergehen wird, da die Patienten mit dem E-Rezept die verschriebenen Medikamente schneller erhalten.

Waren hier viele Versicherte anfangs skeptisch und wollten eher das klassische „rosa“ Rezept haben, haben inzwischen viele den Nutzen des E-Rezepts erkannt und bestellen die verschriebenen Medikamente damit online.

Video: Medikamente aus dem Internet: Risiken und Nebenwirkungen | Markt | NDR

E-Rezept bringt Internetapotheken voran

Bisher hat der behandelnde Arzt ein Rezept ausgestellt, damit ist der Patient zur nächsten Apotheke gegangen. Dort wurde ihm das benötigte Medikament direkt mitgegeben oder im Großhandel bestellt. Diese Bestellung konnte meist noch am gleichen Tag abgeholt werden. Für Patienten, die nicht mobil waren, boten viele Apotheken den Lieferservice an. Sie brachten die Medikamente am gleichen Tag zu einer vereinbarten Zeit direkt zum Patienten nach Hause. Dieser Service ist bis heute so geblieben, wird allerdings durch die Vorzüge des E-Rezepts bald nicht mehr nötig sein.

Die Vorgehensweise bei einem E-Rezept ist wie folgt:

  1. Der Patient geht zum Arzt oder nimmt an der Videosprechstunde teil. Dabei stellt der Arzt ein Rezept über die nötigen Medikamente aus.
  2. Der Patient erhält in seiner E-Rezept-App oder als Ausdruck einen Code, der in der Apotheke eingelöst werden muss.
  3. Nun kann das Rezept digital oder in der Apotheke vor Ort eingelöst werden. Dafür einfach den Code vorzeigen!

Bisher musste das Rezept, das als Schein ausgestellt wurde, direkt in der Apotheke vorgezeigt werden. Wer es online einlösen wollte, musste das Rezept im Original an die Apotheke übermitteln. Der Mehraufwand führte dazu, dass viele Patienten für die Einlösung von Rezepten die Ortsapotheke nutzten, für den Kauf anderer apothekenpflichtiger Artikel hingegen den Onlineshop der Apotheke bemühten.

Das könnte jetzt ein Ende haben, denn das E-Rezept ist deutlich einfacher einzulösen und erfordert eben nicht den Versand per Post. Für den Patienten bedeutet das, dass er auf die Ortsapotheke nicht mehr angewiesen ist, was vor allem für Menschen aus zentrumsfernen Bereichen sehr hilfreich ist. Sollte es zu Rückfragen kommen, kann der Apotheke der Internetapotheke auch telefonisch Rücksprache mit dem rezeptausstellenden Arzt halten.

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