Kauffrau im Einzelhandel: Gehalt, Fortbildung und Karrierechancen

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Die Tätigkeit der Kauffrau im Einzelhandel deckt viele verschiedene Arbeitsbereiche ab. In den Ausbildungsinhalten bereits erfasst ist das soziale Miteinander im Team und der empathische Umgang mit den Kunden. Als kompetente Ansprechpartnerin übernimmt die Einzelhandelskauffrau eine wichtige Position, nämlich die der verlässlichen Ratgeberin.

Zudem sollte man sich bereits von Beginn an in diesem Berufsbild zu Hause fühlen und dieses Empfinden den Kunden gegenüber auch ausstrahlen. Schließlich sind Kauffrauen im Einzelhandel sozusagen das Aushängeschild eines Geschäftes. Wer Freundlichkeit und Entgegenkommen mitbringt, hat gute Chancen, als Einzelhandelskauffrau Karriere zu machen und den Erfolg des Unternehmens positiv mitzugestalten.

Der Weg zur Einzelhandelskauffrau: Bewerbung und Anforderungen

Der Beruf der Einzelhandelskauffrau zählt zu einer der beliebtesten Ausbildungsberufe. Wenn man sich am Ende des letzten Schuljahres für diesen Beruf entscheidet, sollte man vorher vielleicht schon einmal ein kleines Praktikum (wird teilweise in den Schulunterricht in den Klassen 8 und 9 integriert) in diesem Bereich absolviert haben. Erstens macht sich diese Erfahrung gut in der Bewerbung, zweitens erkennt man in einem mehrwöchigen Praktikum recht schnell, ob dieses Berufsbild passt oder ob man sich doch lieber für einen anderen Berufszweig berufen fühlt.

Steht die Entscheidung fest, sollte man sich über das Unternehmen, bei dem man sich bewerben möchte, kundig machen. In der Bewerbung selbst sollte definitiv eine zentrale Kernaussage zum Tragen kommen. In das Schreiben gehören zum Beispiel Gründe, warum man sich gerade für diese Arbeitsstelle interessiert. Ist man tatsächlich den Anforderungen des Berufsbildes gewachsen? Auch dies gilt es, in Schriftform überzeugend darzustellen. Je mehr man sich mit dem Beruf und mit dem Unternehmen beschäftigt hat, desto besser lassen sich gute Argumente für das ersehnte Vorstellungsgespräch finden.

Im Persönlichkeitsprofil der Kauffrau im Einzelhandel dürfen Aufgeschlossenheit und Freundlichkeit nicht fehlen.

Im Persönlichkeitsprofil der Kauffrau im Einzelhandel dürfen Aufgeschlossenheit und Freundlichkeit nicht fehlen. (#01)

Hier ein paar Tipps, wie man sich auf eine Bewerbung gut vorbereitet:

  • Stellenangebot Wort für Wort genau durchlesen und verinnerlichen
  • Die Erstellung der Bewerbung und des Lebenslaufs erfolgt möglichst parallel dazu.
  • Besitzt das gewählte Unternehmen eine eigene Webseite, sollte man auf ein paar gewichtige Details (zum Beispiel auf das Credo des Unternehmens, die Firmenphilosophie etc.) im Bewerbungsschreiben eingehen. Das beweist nachhaltiges Interesse an der Tätigkeit und schindet Eindruck.
  • Kennt man jemanden, der schon lange im Unternehmen arbeitet, darf man diese Person gerne auf die persönlichen Erfahrungswerte im Unternehmen ansprechen. Je mehr man erfährt, desto selbstsicherer klingt das Bewerbungsschreiben und desto sicherer gestaltet sich das erste Kennenlerngespräch im Betrieb der Wahl.
Die wesentlichen Anforderungen
Schulbildung Empfohlener Schulabschluss: Mittlere Reife Sehr guter Hauptschulabschluss und weitere Lernbereitschaft
Persönlichkeitsprofil aufgeschlossen, freundlich, umsichtig, mitdenkend, selbstständig, ehrlich, hilfsbereit, kundenorientiertes Handeln Weitere wichtige Eigenschaften: redegewandt, zielstrebig, handlungsbereit, Teamfähigkeit, Geschicklichkeit, schnelle Auffassungsgabe
Fort- und weiterbildungsmaßnahmen Von Zeit zu Zeit ist eine Auffrischung des vorhandenen Wissens von Nöten. Dieser Notwendigkeit sollte man bereitwillig Folge leisten. Wer an Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen zielstrebig teilnimmt, verbessert seine Chancen, auf der Karriereleiter höher zu steigen.

 

Drei Ausbildungsjahre heißt es zu meistern, bevor man sich Kauffrau im Einzelhandel nennen darf.

Drei Ausbildungsjahre heißt es zu meistern, bevor man sich Kauffrau im Einzelhandel nennen darf. (#02)

Was kommt auf eine Kauffrau im Einzelhandel zu?

Lebensmitteldiscounter, Möbelgeschäft, Baumarkt oder Modeboutique, dies sind die Orte, an denen man als Einzelhandelskauffrau tätig sein wird. Jedes dieser Unternehmen hat unterschiedliche Waren in seinem Programm. Doch alle Geschäfte haben eins gemein: sie bieten Kunden Ware an. Ware die bestellt, ausgepackt, einsortiert und schließlich beworben, verkauft und kassiert werden möchte. Und genau für diese Handreichungen und natürlich für eine seriöse Beratung braucht es sie, die verantwortungsbewusste und herzliche Kauffrau im Einzelhandel.

Doch dies wird man nun einmal nicht über Nacht. Es erfordert einiges an Fleiß und Geduld. Ebenso legt der Arbeitgeber gezielt Wert auf eine gute Aufnahmebereitschaft und ein solides Umsetzungsvermögen. Drei Ausbildungsjahre mit unterschiedlichen Ausbildungsinhalten heißt es zu meistern, bevor man sich Kauffrau im Einzelhandel nennen darf. Ab jetzt wächst der Verantwortungsbereich und auf Hilfestellungen sollte man nur noch, wenn dringend erforderlich zugreifen müssen, da für dieses Berufsbild selbstständiges Denken und Handeln vorausgesetzt wird.

Ausbildungsdauer Verdienst 1. Jahr Verdienst 2. Jahr Verdienst 3. Jahr
3 Jahre Ca. 725 Euro Ca. 810 Euro Ca. 925 Euro
Arbeitszeit Art der Berufsausbildung Verantwortungsbereich Azubi Ziele
Werktags,
Wochenendarbeit möglich
Klassische,
duale Berufsausbildung
Umgang mit dem Kassensystem,

Qualitätskontrolle,

Inventur,

Disposition,

Warenannahme und -Lagerung,

Etiketten- sowie Belegeerstellung am Computer

Erlernte
Fingerfertigkeit
an der Kasse,Exzellente
Kundenberatung,Verkaufsfördernde
(Beratungs-) Gespräche
selbstsicher führen,Waren so präsentieren,dass sie dem Kunden
gleich ins Auge fallen

Kauffrau im Einzelhandel: Karriere und Weiterbildung

Sobald die dreijährige Ausbildung als Einzelhandelskauffrau erfolgreich abgeschlossen ist, stehen der Kauffrau viele Türen offen. Gebraucht wird die Kauffrau im Einzelhandel überall dort, wo Ware an den Mann oder an die Frau gebracht werden soll. Die Perspektiven ist unbegrenzt.

Wer die Prüfung zur Kauffrau im Einzelhandel besteht, verfügt über grundlegendes kaufmännisches Wissen und weiß viel über die einzelnen Produkte des Unternehmens zu berichten. Ob inhabergeführte Geschäfte oder Filialen großer Betriebe: im Verkaufsraum kann man nach Abschluss der Einzelhandelskauffrau-Ausbildung sein Verkaufstalent zeigen und seinen Kollegen und Kolleginnen im Büro unter die Arme greifen.

Bereits während der Ausbildungszeit ist es möglich, sich auf eine bestimmte Warengruppe zu spezialisieren. Mit einem Spezialwissen ausgestattet, kann man sich zu einem späteren Zeitpunkt als Experte einen Namen machen und vielleicht recht zeitnah eine begehrte Stelle als Erstverkäufer oder Zentraleinkäufer ergattern. Wohlmöglich möchte man aber viel lieber eine Abteilung oder gleich eine ganze Filiale leiten.

Für eine leitende Position wie diese, muss mit dem höheren Schulabschluss des Abiturs die Hochschulreife (anschließendes Studium an Hochschule oder Fachhochschule: Betriebswirtschaftslehre) gegeben sein, denn dieser brillante Aufstieg möchte zu den üblichen Herausforderungen, gerade auch betriebswirtschaftliche Aufgaben gut bedient wissen. Zum Abitur, sofern nicht schon bestanden, führen nach der Kaufmannsgehilfenprüfung die Fachoberschulen.

Video: Was für Weiterbildungen gibt es nach der Ausbildung?

Weitere Karrieremöglichkeiten im Detail

  • Verkäuferin mit Tagesvertretung:
    hat man bereits Berufserfahrung gesammelt, darf man irgendwann darauf hoffen, zum Verkäufer mit Tagesvertretung aufzusteigen. Für diese gehobene Position muss man die Verantwortung für einen ungestörten Geschäftsverlauf übernehmen. Zudem trägt man zur Unterstützung von Filial- und Abteilungsleiter bei.
  • Weitere Anforderungen:
    man trägt dafür Sorge, dass sich der repräsentative Verkaufsraum in einem einwandfreien Zustand befindet und die Ware appetitlich angeordnet ist. Auch die Auffüllung und Nachbestellung fehlender Sortiments-Artikel zählt zur Arbeit der Verkäuferin mit Tagesvertretung. Weiter gilt es, Wartezeiten an den Kassen im Auge zu behalten und die Mitarbeiter dazu aufzufordern, die gesetzlichen Pausen ordnungsgemäß einzuhalten.
  • Filialleiterin-Stellvertreterin:
    Als rechte Hand des Filialeiters trägt man Verantwortung für Warenpräsentation, Artikelpflege und Aufbau des Konsumguts. Organisatorische Tätigkeiten und die kontinuierliche Koordination des Verkaufspersonals fallen zudem in diesen wichtigen Tätigkeitsbereich.
    Die Position des Stellvertreters kann man ganz ohne Weiterbildungsmaßnahmen erlangen. Trotzdem wird eine gewisse Berufserfahrung vorausgesetzt, auch sollte man, was soziale Kompetenz und Organisationstalent betreffen, schon einiges vorzuweisen haben.
  • Filialführungsnachwuchs:
    für besonders umsichtige, flinke und zielstrebige Mitarbeiter gibt es in manchen Unternehmen das so genannte Filialführungsnachwuchsprogramm. Dabei handelt es sich vorwiegend um interne Seminare, welche gezielt auf die Führungsposition vorbereiten.
    Wird man in dieses Programm aufgenommen, bereitet man sich in den kommenden fünf Jahren auf die Position des Filialleiters vor, den man während dieser Ausbildungszeit sogar schon während seiner Abwesenheit repräsentieren darf.
  • Weiterbildung Handelsfachwirtin und Handelsbetriebswirtin (IHK):
    eine Zusatzqualifikation ebnet den Weg zu einer beruflichen Verbesserung. Diese Qualifikation darf gerne nebenberuflich angegangen werden. Dafür bietet sich beispielsweise der Unterricht an Handelsschulen an. Theoriephasen vermitteln wichtige betriebswirtschaftliche Kenntnisse. Außerdem ist es auch hier möglich, sich auf ein bestimmtes Thema zu spezialisieren und zum Experten auf diesem Gebiet aufzusteigen.Ein weiterer gern anvisierter Weg: die Weiterbildung zum Handelsbetriebswirt IHK. Diese Lehre kann in Teil- oder Vollzeit an bestimmten Fachschulen stattfinden. Voraussetzung: ein guter Abschluss und mindestens ein Jahr Berufserfahrung. Als Handelsbetriebswirtin ist der Aufstieg in höhere Positionen nur noch eine Frage der Zeit.

Video: BWL-Studium: Was ich gerne davor gewusst hätte!

  • Bachelorstudium (dual) Handel:
    der Ausbildungsabschluss ist das Eine. Gesellt sich zu dieser Qualifikation noch ein gutes Abitur oder Fachabitur hinzu, darf es mit einer Weiterbildung an einer Hochschule weitergehen (Fach Betriebswirtschaftslehre, Schwerpunkt Handel). Wer noch kein Abitur hat, besucht zunächst für zwei Jahre eine Fachoberschule.Aber auch gänzlich ohne Abi kommt man bei manchen Fachhochschulen ans Ziel seiner Träume. So existieren Studiengänge, die lediglich eine abgeschlossene Ausbildung als Zugangsberechtigung benötigen. Die vermittelten Lehrinhalte sind ebenso tiefgehend und bereiten ebenfalls perfekt auf eine gewünschte Führungsposition vor.
  • Zentralverkäuferin und Regionalverkaufsleiterin:
    die Position der Zentralverkäuferin erlaubt die Koordination der Großeinkäufe spezieller Artikelgruppen. Der Arbeitsplatz befindet sich nicht in der Filiale, sondern in der Zentrale eines großen Unternehmens. Als Regionalverkaufsleiterin trägt man die Verantwortung für die Führung, Planung und Organisation mehrerer Filialen, deren Mitarbeiterzahl über 50 liegt. Der Aufgabenbereich umfasst unter anderem die Überwachung betriebswirtschaftlicher Kennzahlen. Wer diese Position inne hat, trägt maßgeblich zum unternehmerischen Geschäftserfolg bei.

Info:

Kauffrau im Einzelhandel ist ein begehrter Ausbildungsberuf, welcher viele Karriere-Chancen eröffnet. Die einzelnen Karrierestufen kann man auf verschiedenen Ebenen erklimmen. Mit Abitur in der Tasche oder mit mehrjähriger Berufserfahrung gestaltet sich der Aufstieg in eine höhere Position etwas einfacher. Aber auch ohne Fachabitur und Co. kommt man mit Hilfe von Fortbildungsmaßnahmen und Kursen über kurz oder lang an das gewünschte Ziel.

Resümee:

Wer kommunikativ stark ist, hinzu ein empathisches Wesen besitzt und gerne auch mal über den Tellerrand hinausblicken mag bzw. diese Arbeit als Beruf und Berufung ansieht, den wird diese Art der Beschäftigung vollends beglücken.


Bildnachweis: ©Shutterstock – Titelbild: Pavle Bugarski – #01: pikselstock – #02: Robert Kneschke

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