10 Möbelhersteller aus Deutschland: 10x die Nase vorn!

2

Deutsche Möbelhersteller erfreuen sich international großer Beliebtheit, jedoch bleibt die Nachfrage nach heimischen Möbeln im Inland stabil. Ein Blick auf die Statistiken zeigt, dass derzeit nur in den USA und China mehr Möbel hergestellt werden als in Deutschland.

Gutes Exportgeschäft für deutsche Möbelhersteller

Laut den aktuellen Zahlen des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (VDM) verzeichnet der deutsche Möbelmarkt im laufenden Jahr ein insgesamt optimistisches Bild, das allerdings hauptsächlich auf das florierende Exportgeschäft zurückzuführen ist. Der Inlandsmarkt stagniert derweil und könnte zukünftig sogar rückläufig sein.

Obwohl die deutschen Verbraucher mittlerweile viele neue Bereiche entdeckt haben, in denen Möbel bislang nicht im Fokus standen, wie zum Beispiel Designbädern oder Wohnküchen, neigen sie beim Einkauf in großen Möbelhäusern oft dazu, günstigere Produkte von ausländischen Anbietern zu bevorzugen. Nichtsdestotrotz sind die Zahlen des VDM angesichts dieses schwierigen Umfelds durchaus beeindruckend.

Laut dem Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) könnten die Exporte deutscher Möbelhersteller in Großbritannien um etwa 25 Prozent zurückgehen, falls es zu einem ungeregelten Brexit kommt. Obwohl es auf anderen Exportmärkten Wachstum geben könnte, wird insgesamt kein Umsatzanstieg bei den Exporten erwartet. Bei einem geregelten Brexit hingegen könnten die Umsätze um bis zu 2 Prozent steigen und die Exporte um 3 bis 5 Prozent zunehmen – mutmaßte man kurz vor dem Brexit.

Die klassischen Polstermöbelhersteller stehen vor einer Herausforderung, da die Verkaufszahlen von Wohnzimmermöbeln im letzten Jahr nur durchschnittlich waren. Doch es gibt neue Chancen, wenn man Polstermöbel im Zusammenhang mit Funktionsmöbeln für Landhausküchen, Designküchen und Designbäder betrachtet. Immer öfter werden Sofas, die eigentlich als Wohnzimmermöbel gelten, in abgewandelter Form in Bädern und Küchen eingesetzt, um neue Wohnwelten zu kreieren.

Küchenhersteller, die sich auf die Modernisierung von Landhausküchen und die Entwicklung neuer Konzepte für moderne Küchen konzentriert haben, konnten im Jahr 2018 stabile Umsätze verzeichnen. In den ersten zehn Monaten des Jahres stieg der Umsatz der Branche um 6,2 Prozent an. Die Umsatzsteigerung fiel im Inland mit 4,8 Prozent etwas geringer aus als im Ausland.

In Bezug auf Küchen oder herkömmliche Schränke für Schlafzimmer oder Büros tendieren deutsche Kunden dazu, Funktionsmöbel möglichst preiswert zu erwerben. (Foto: Shutterstock - Dmitry Kalinovsky)

In Bezug auf Küchen oder herkömmliche Schränke für Schlafzimmer oder Büros tendieren deutsche Kunden dazu, Funktionsmöbel möglichst preiswert zu erwerben. (Foto: Shutterstock – Dmitry Kalinovsky)

 

Starke Konkurrenz aus dem Ausland!

Deutsche Kunden sind in der Regel darauf ausgerichtet, Funktionsmöbel wie Küchen oder Schränke möglichst günstig zu kaufen. Daher sind die großen Möbelhäuser die Hauptumschlagplätze für die Möbelindustrie. Es steht außer Frage, dass billige Schränke aus chinesischer Produktion für eine gewisse Zeit ihren Zweck erfüllen und somit den Bedürfnissen von Kunden gerecht werden, die sich teurere Produkte von deutschen Möbelherstellern nicht leisten können oder möchten.

Wer allerdings erwartet, mit solch einem Schrank dreimal umziehen zu können, sollte doch etwas mehr in seine Büro- oder Küchenmöbel investieren. Immerhin konnten deutsche Möbelhersteller bei Büro- und Ladenmöbeln ein Umsatzplus von 6,5 Prozent erzielen. Hier macht sich vielleicht auch der Trend zum Home Office bemerkbar, der die Nachfrage entsprechend befeuert. Weniger gut sieht es bei Matratzen aus – hier scheinen Preiskampf und Importkonkurrenz für die deutschen Möbelhersteller ein zunehmendes Problem zu sein, denn die Umsätze sanken um 11,5 Prozent.

In der Polstermöbelindustrie wurde ein Rückgang des Umsatzes um 5,7 Prozent verzeichnet, was zu Einbußen von über 760 Millionen Euro führte. Allerdings waren vor allem Hersteller, die ausschließlich in Deutschland tätig sind, von diesem Rückgang betroffen. Möbelhersteller mit Produktionsstandorten im Ausland hatten ein besseres Umsatzjahr und mussten lediglich Einbußen von 1,7 Prozent hinnehmen.

Obwohl die Importe aus den USA und China auf dem europäischen Möbelmarkt ansteigen, behalten die deutschen Möbelhersteller weiterhin ihre unangefochtene Führungsposition. (Foto: Shutterstock - ALPA PROD )

Obwohl die Importe aus den USA und China auf dem europäischen Möbelmarkt ansteigen, behalten die deutschen Möbelhersteller weiterhin ihre unangefochtene Führungsposition. (Foto: Shutterstock – ALPA PROD )

 

Europa: deutsche Möbelhersteller marktbeherrschend

Laut Berichten haben deutsche Möbelhersteller trotz des wachsenden Imports aus den USA und China weiterhin eine dominante Position auf dem europäischen Markt. Im Jahr 2016 erreichte die Branche einen Umsatzrekord von über 18 Milliarden Euro. Um dem Importdruck zu begegnen, setzen viele Hersteller auf die hohe Qualität ihrer Produkte. Dies führt jedoch zu betriebswirtschaftlichen Problemen, insbesondere für kleinere und mittlere Unternehmen, da die geringen Renditen es schwierig machen, notwendige Investitionen zu tätigen.

Premiumhersteller, die ihre Möbel noch in Handarbeit produzieren, haben aufgrund der Rabattschlachten in großen Möbelhäusern einen schweren Stand. Dennoch können sie auf ihren guten Ruf als deutsche Möbelhersteller setzen, der ihnen treue Kunden und eine starke Position im Ausland sichert. Anders als in der Autoindustrie sind für die Möbelbranche keine Skandale zu befürchten.

10 deutsche Top-Möbelhersteller

Einige der interessantesten Möbelhersteller sind unverzichtbar für den Möbelmarkt, da sie eine große Rolle bei der Einführung von Innovationen und hochwertigen Produkten spielen. Ohne sie würde die Branche deutlich weniger dynamisch und farblos sein, da es an neuen Ideen und Konzepten mangelt.

  • Hansgrohe – mehr als nur Wasserhähne
    Die Hansgrohe Deutschland Vertriebs GmbH ist vielen als Hersteller von Badezimmerarmaturen bekannt. Das Unternehmen hat sich seit den 1920er Jahren einen Namen für innovatives Design von Handbrausen gemacht. Bekannt wurde die „Selecta“ in den 60ern, die mit ihrem variablen Wasserstrahl eine echte Sensation war. Heute bietet Hansgrohe jedoch längst nicht mehr nur Standarddesigns, sondern produziert hochwertige Produkte vom Waschtisch bis zur Wanne, die ein Badezimmer in eine Wohlfühloase verwandeln können.

    Hansgrohe Deutschland Vertriebs GmbH
    Auestr. 5-9
    77761 Schiltach
    Tel.: +49 (0) 78 36 51-0
    Fax: +49 (0) 78 36 51-1141
    E-Mail: info@hansgrohe.de
    www. hansgrohe.de

  • Miele/Warendorf – Perfektion der Küchentechnologie
    Miele hat sich seit vielen Jahren einen Ruf als Hersteller von Haushaltsgroßgeräten erworben, die technisch fortschrittlich, zuverlässig und langlebig sind. Dies rechtfertigt die höheren Preise, die für Miele-Geräte verlangt werden. Inzwischen hat das Unternehmen erkannt, dass es auch als Anbieter von Komplettlösungen für die Küche erfolgreich sein kann und führt unter dem Namen Warendorf eigene Designküchen, die durch ihr sachliches Design und ihre hohe Qualität beeindrucken.

    Miele & Cie. KG
    Carl-Miele-Straße 29
    33332 Gütersloh
    www.miele.de
    Tel.: +49 (0) 52 41 89 – 0
    Fax: +49 (0) 52 41 89 – 20 90
    E-Mail: info@miele.de

  • Alno – Küchenqualität aus Bayern
    In Pfullendorf steht bei der Produktion von Küchen Alno seit jeher für absolute deutsche Qualität. Das Unternehmen wurde in den 1950er Jahren von Albert Nothdurft gegründet und machte sich schnell einen Namen in der Möbelbranche. Heutzutage ist Alno der zweitgrößte Hersteller von Küchen weltweit.

    Alno AG
    Heiligenbergerstr. 47
    88630 Pfullendorf
    Tel.: +49 (0) 75 52 21-0
    Fax: +49 (0) 75 52 21-3789
    E-Mail: mail@alno.de
    https://www.alno.de/de/startseite

  • Design in Vollendung: Walter Knoll
    Das puristische und klare Design ohne unnötigen Schnickschnack ist das Kennzeichen der Firma, die 1925 von Walter Knoll gegründet wurde. Die Marke Knoll, die bereits 1865 von der Familie gegründet wurde, sollte bewusst unterschieden werden. Seit 1937 werden moderne Designmöbel in Baden-Württemberg produziert.

    Walter Knoll AG & Co. KG
    Bahnhofstraße 25
    71083 Herrenberg
    Telefon: +49(0)70 32/208-0
    Telefax: +49(0)70 32/208-250
    E-Mail: info@walterknoll.de
    www.walterknoll.de

  • Rolf Benz – der Vorreiter
    Schon vor langer Zeit erkannte Rolf Benz das Potenzial von Lifestyle-Möbeln und begann 1964 damit, qualitativ hochwertige Polstermöbel herzustellen. Seitdem hat sich das Unternehmen als einer der führenden Anbieter stilvoller Sofas und Wohnzimmermöbel etabliert und bleibt auch heute noch ein wichtiger Trendsetter in der Branche.

    Rolf Benz AG & Co KG
    Haiterbacher Straße 104
    72202 Nagold
    Tel.: +49 (0)74 52 60 10
    Fax: +49 (0)74 52 60 12 82
    E-Mail: info@rolf-benz.de
    www.rolf-benz.de

  • Machalke – Individualität und Qualität
    Das fränkische Unternehmen Machalke hat in seiner 30-jährigen Geschichte viel Erfolg im Markt für maßgefertigte Möbel erzielt. Kunden schätzen die bewährte Handwerksqualität und die Möglichkeit, ihre individuellen Wünsche umsetzen zu lassen.

    Machalke Polsterwerkstätten GmbH
    Burkheimer Straße 20
    96272 Hochstadt
    Telefon: +49 (0) 9574 82 0
    Telefax: +49 (0) 9574 82 222
    E-Mail: info@machalke.de
    www.machalke.com

  • Koinor – Unvergänglichkeit als Konzept
    Das bayerische Unternehmen hat seinen Namen von einem bekannten Diamanten erhalten. Es betrachtet seine Möbelprodukte als genauso hochwertig, strahlend und langlebig wie der Namensgeber. Trotz modernem Design legt das Unternehmen großen Wert auf traditionelle Handwerkskunst.

    Koinor Polstermöbel
    GmbH & Co. KG
    Landwehrstraße 14
    96247 Michelau
    Tel.: +49 (0)9571 892 0
    Fax: +49 (0)9571 833 10
    E-Mail: koinor-verkauf@koinor.de
    www.koinor.com

  • Frommholz – Klassik und Tradition Made in Germany
    Der Polstermöbelhersteller Frommholz aus Westfalen stellt bereits seit sechs Generationen klassische Sitzmöbel her. Trotz traditioneller Fertigungsmethoden sind die Möbel keineswegs veraltet. Jedes Teil wird in Deutschland gefertigt, um eine hohe Qualität zu gewährleisten.

    Frommholz Polstermöbel
    GmbH & Co. KG
    Industriezentrum 14-20
    32139 Spenge
    Tel.: +49 (0) 5225 8775-0
    Fax: +49 (0) 5225 2075
    E-Mail: info@frommholz.de
    www.frommholz.de

  • COR – Design-Vordenker aus Rheda-Wiedenbrück
    In der Welt der Möbelhersteller hat sich COR einen Namen gemacht, indem sie das Konzept des Sitzens revolutioniert haben. Durch die Kreation von zeitlosen Klassikern, die auch nach einem halben Jahrhundert noch modern und elegant wirken, hat das Unternehmen bewiesen, dass sie zu den führenden Herstellern von Sitzmöbeln gehören.

    COR Sitzmöbel
    Nonenstraße 12
    33378 Rheda-Wiedenbrück
    Tel.: +49 (0) 52 42 41 020
    Fax: +49 (0) 52 42 41 021 34
    E-Mail: info@cor.de
    www.cor.de

  • Bretz – pompöses Design und hohe Qualität
    Die Erben der Marke Bretz in Gensingen haben sich dazu entschieden, den altmodischen Polstermöbeln vergangener Zeiten ein neues Leben einzuhauchen. Mit einem modernen Design und einem hohen Qualitätsanspruch möchten sie den pompösen Stil zurück in die Wohnzimmer bringen.

    Bretz Wohnträume GmbH
    Alexander-Bretz-Str. 2
    55457 Gensingen
    Tel.: +49 (0) 6727 89 50
    Fax: +49 (0) 6727 10 30
    E-Mail: cultsofa@bretz.de
    www.bretz.de

Deutsche Möbelhersteller haben in Europa die Spitzenposition im Markt inne. (Foto: Shutterstock - mavo)

Deutsche Möbelhersteller haben in Europa die Spitzenposition im Markt inne. (Foto: Shutterstock – mavo)

 

Fazit: Aus Sicht von Beobachtern geht es den deutschen Möbelherstellern insgesamt gut

Die Möbelhersteller Deutschlands haben Grund zur Freude, da sie von guten Exportzahlen profitieren. Mit ihren Produkten sind sie in ganz Europa führend und erfreuen sich eines guten Rufes. Allerdings sehen sie sich zunehmendem Importdruck aus China und den USA ausgesetzt, was sich negativ auf ihre Bilanz im Inland auswirkt. Zudem müssen sie sich mit dem Preisdruck auseinandersetzen, der durch die Rabattschlachten großer Möbelhäuser entsteht.

2 Kommentare

Lassen Sie eine Antwort hier