Bilanzen verstehen: Leicht gemacht.

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Vielen Menschen schrecken vor dem Thema Bilanzen zurück – dabei ist es vor allem für Anleger wichtig, Bilanzen zu verstehen. Wie Sie Bilanzen als Teil eines Jahresabschlusses richtig lesen und deuten können, erfahren Sie hier.

Bilanzen im Jahresabschluss

Sowohl für Betriebsräte als auch für Anleger ist es wichtig, über die wirtschaftliche Entwicklung eines Unternehmens informiert zu sein. Auskunft darüber gibt die Bilanz, welche neben einem aktuellen Lagebericht sowie einer Gewinn- und Verlust-Rechnung Teil des Jahresabschlusses eines Unternehmens ist.

Grob gesagt enthält die Bilanz eine Gegenüberstellung von dem Vermögen sowie dem Kapital eines Unternehmens. Es ist jedoch Vorsicht geboten: die Bilanzsumme alleine gibt noch keine Aussage darüber, wie ein Unternehmen wirklich dasteht. Um das heraus zu finden, ist es erforderlich, sich die Bilanz genauer anzuschauen.

Sowohl für Betriebsräte als auch für Anleger ist es wichtig, über die wirtschaftliche Entwicklung eines Unternehmens informiert zu sein. (#01)

Sowohl für Betriebsräte als auch für Anleger ist es wichtig, über die wirtschaftliche Entwicklung eines Unternehmens informiert zu sein. (#01)

Aufbau der Bilanz

Eine Bilanz besteht aus zwei Seiten: die linke Seite ist die sogenannte Aktivseite, während die rechte Seite die Passivseite darstellt. Die Aktivseite zeigt alle Vermögensgegenstände auf, über das ein Unternehmen verfügt. Dabei wird zwischen Anlagevermögen, darunter fallen beispielsweise Firmenwagen, Maschinen und Gebäude, sowie Umlaufvermögen (Bankvermögen) unterschieden.

Das Anlagevermögen wird auch als Kernstück eines Unternehmens bezeichnet, da es die Grundlage für die Umsätze, welche erwirtschaftet werden sollen, dient. Bei dem Anlagevermögen handelt es sich somit um eine langfristige Investition, während das Umlaufvermögen kurzzeitig liquidierbar ist. Die Passivseite der Bilanz zeigt hingegen die Herkunft des Kapitals auf, das zur Finanzierung des Vermögens benötigt wird.

Dabei wird zwischen dem Eigenkapital, also dem tatsächlichen Vermögen des Unternehmens, sowie dem Fremdkapital unterschieden. Bei letzterem handelt es sich beispielsweise um aufgenommene Darlehen. Die Passivseite zeigt somit an, woher das Unternehmen sein Kapital erhält.

Reihenfolge der Aktivseite

Die Vermögenswerte der Bilanz auf der Aktivseite sind nach einer bestimmten Reihenfolge geordnet – auf diese Weise ist auf den ersten Blick erkennbar, ob ein Vermögenswert dem Unternehmen lang- oder kurzfristig zur Verfügung steht und wie schwer dieser liquidierbar ist. Häuser bzw. Grundstücke stehen aus diesem Grund ganz oben auf der Aktivseite der Bilanz eines Unternehmens, während flüssige Mittel immer unten zu finden sind.

Das Vermögen eines Unternehmens kann ebenso auch aus immateriellen Gütern bestehen, die der Firma in erster Linie zur langfristigen Verfügung dienen, dazu zählen beispielsweise Lizenzen oder Patente. Darüber hinaus ist der Goodwill, also der Firmenwert, ein ganz besonderer Wert des Unternehmens. Dieser ist quasi der innewohnende Wert des Unternehmens und ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Ertragswert eines Unternehmens sowie der Summe aller übrigen aktivierbaren Vermögensgegenstände. Des Weiteren gehören zur Aktivseite der Bilanz das Sachanlagevermögen sowie der Rechnungsabgrenzposten.

Die Bilanz eines Unternehmens enthält wichtige Anhaltspunkte für oder gegen die Entscheidung eines Investments in das jeweilige Unternehmen. (#02)

Die Bilanz eines Unternehmens enthält wichtige Anhaltspunkte für oder gegen die Entscheidung eines Investments in das jeweilige Unternehmen. (#02)

Bilanz: wichtig für Anleger

Die Bilanz eines Unternehmens enthält wichtige Anhaltspunkte für oder gegen die Entscheidung eines Investments in das jeweilige Unternehmen. Neben der Eigenkapitalquote, welche über 30 Prozent liegen sollte, bilden die drei Säulen Stabilität, Liquidität und Rentabilität wichtige Informationen für einen Anleger.

Der Jahresabschluss und insbesondere die Bilanz eines Unternehmens stellen somit eine zentrale Grundlage zur Beurteilung der wirtschaftlichen Lage sowie der Leistungsfähigkeit eines Unternehmens dar. Wer die Bilanz lesen und verstehen kann, dem ist es auch möglich, die wirtschaftliche Entwicklung eines Unternehmens zu beurteilen und mögliche Schwierigkeiten frühzeitig zu erkennen.


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