Plastik im Hundefutter von Aldi

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Discounter wie Aldi und Lidl aber auch die großen Supermarktketten wie Edeka oder Rewe setzen zur Kundenbindung und Abgrenzung zur Konkurrenz, immer mehr auf sie: die Eigenmarken bzw. Handelsmarken.
Eigenmarke vs. Herstellermarke

Ging es dem Einzelhandel früher vor allem darum, mit den Handelsmarken ein (zumeist viel) günstigeres Gegen- bzw. Alternativ-Produkt zur teureren Ware des Markenherstellers anzubieten, hat sich dies heute doch stark gewandelt. Die Einzelhändler nutzen ihre Eigenmarken um ihr Sortiment selbst gestalten und die Wünsche der Verbraucher besser befriedigen zu können. Der Trend ist klar und er richtet sich gegen die Markenhersteller und damit die großen, etablierten Marken.

Eigenmarken machen 40 Prozent des Umsatzes aus

Schon Mitte des Jahres 2014 war in einem Artikel der Wirtschaftswoche (vom 07. Mai 2014) zu lesen, dass der Einzelhandel etwa 40 Prozent seines Umsatzes über die Eigenmarken generiert. Die Eigenmarken sind etwas, an das sich der Kunde gewöhnt hat – und auf die er, als Alternative zu den großen Marken, nicht verzichten will.

Laut Artikel würden heute drei Viertel aller Kunden erwarten, dass der Einzelhändler über Eigenmarken verfügt. Diese ziehen sich im Übrigen durch das komplette Produktsortiment: von Lebensmitteln (etwa „Gut&Günstig“ von Edeka, „Ja“ von Rewe oder „A&P“ von Kaiser’s Tengelmann) über Pflege- und Kosmetikartikel (z.B. „Kür“ von Aldi Süd oder „Donto Dent“ von dm) bis hin zur Tiernahrung.

 

 

Er traut dem Braten nicht: Ob das Futter wohl vom Aldi ist?

Er traut dem Braten nicht: Ob das Futter wohl vom Aldi ist? (#01)

Plastik und andere Rückstände in Produkten keine Seltenheit

Egal ob Eigen- oder Herstellermarke: oft machen Meldungen und schockierende Nachrichten von immer neuen Lebensmittelskandalen oder Fälle von Rückständen in den Produkten, wie z.B. Plastik oder Gummi, die Runde. Besonders betroffen scheint hier auch die Produktkategorie „Tiernahrung“, genauer: Hundefutter.

Fälle von Plastik im Hundefutter sind längst keine Seltenheit mehr und hiervon sind sowohl bekannte Hersteller als auch Supermärkte und Discounter mit ihren Eigenprodukten betroffen. Für Schlagzeilen sorgte zuletzt u.a. ein Fall von Plastik in Pedigree-Hundefutter im Frühjahr dieses Jahres, der sich im rheinland-pfälzischen Mommenheim zutrug. Das große, spitze Plastikteil hätte für einen qualvollen Erstickungstod des Hundes führen können, wurde von der Besitzerin aber noch rechtzeitig erkannt.

Und dass sowohl die Waren der großen Supermarktketten als auch die der Discounter durch Rückstände wie Plastik oder andere Schadstoffe gefährlich sein können, bewies jüngst eine Meldung, über die sogar die überregionalen (On-wie Offline-) Medien berichteten, so z.B. Focus Online am 29.05.2016: Tester fanden DNA-Giftrückstände in Zuchtlachs-Produkten, u.a. bei Real, Edeka und Aldi.

Schild 119 - Discounter

Welcher Discounter hat denn auch Plastikteile im Hundefutter? (#02)

Plastik im Hundefutter: Aufsehen erregende Fälle

Die Produktkategorie „Tiernahrung“ ist für die Supermärkte und Discounter dennoch eine enorm wichtige Warengruppe, gibt es in Deutschland doch alleine rund 21 Millionen Katzen und Hunde: rund 13 Millionen Katzen und ca. 8 Millionen Hunde leben in deutschen Haushalten. Und diese Tiere benötigen Nahrung, weshalb jedes Jahr viele Millionen Euro von den Besitzern für ihre Vierbeiner und damit das Tierfutter ausgegeben werden.

Der Discounter Aldi hat auch schon das längst die Tiere sowie deren Halter als „Zielgruppe“ ausgemacht. Aldi Nord verkauft die Hundefutter-Eigenmarke Baldo, Aldi Süd die Marke Romeo. Beide Marken gibt es sowohl als Trockenfutter im Beutel, als auch als Nassfutter in der Dose. Der Aldi-Eigenmarke für den Hund wird dabei seit jeher eine ordentliche bis zum Teil ausgezeichnete Qualität bescheinigt.

So auch von der Stiftung Warentest im Februar 2015: getestet wurden sowohl Trocken- als auch Nass-Hundefutter verschiedener Sorten und Geschmacksrichtungen. Das Aldi-Nord-Trockenfutter „Baldo Welness Delikate Fleischstückchen mit Aloe Vera“ erhielt von den Testern die hervorragende Note 1,4, vor allem aufgrund der „ausgewogenen Versorgung mit allen notwendigen Nährstoffen.“

Dennoch blieben auch Aldi-Hundefutter nicht davor verschont, Negativschlagzeilen mit Plastik-Rückständen zu machen. Besonders Aufsehen erregend war der Fall eines blauen, zackigen Plastikteils im Hundefutter, das von einem Abfüllautomaten der Hundefutter-Produktion stammte.

Anfang 2013 fand eine Hundebesitzerin das Plastik im Futter, als sie gerade dabei war, das Futter für ihren Hund vorzubereiten. Nachdem sich die Besitzer per Facebook an Aldi gewandt hatten, reagierte der Konzern umgehend: die Halter sollten das Plastikstück zur genaueren Untersuchung umgehend einschicken „um den Sachverhalt schnell aufzuklären“, wie das Unternehmen verlauten ließ.

Aldi ist sofort tätig geworden. Jeder Kunde hatte die Möglichkeit sich per Mail an die Firma zu wenden

Aldi ist sofort tätig geworden. Jeder Kunde hatte die Möglichkeit sich per Mail an die Firma zu wenden (#03)

Aldi informiert auf Website aktuell über Rückrufe durch Plastik o.ä.

Auf der Unternehmenswebsite informiert der Discounter zudem stets aktuell über die neuesten Produktrückrufe. Unter Angaben der genauen Produkt- und Lieferantenbezeichnung sowie der betroffenen Mindesthaltbarkeitsdaten, informiert das Unternehmen über schadhafte und damit gefährliche Waren, die in den Filialen abgegeben werden können bzw. müssen.

In besonders heiklen, da extrem gesundheitsgefährdenden Fällen, richten Aldi (falls der Hersteller des Produkts) oder die entsprechende Firma zudem meist Notfall-Hotlines ein, um schnell die drängendsten Fragen der Kunden persönlich klären zu können.


Bildnachweis:©Fotolia-Titelbild: Comugnero Silvana-#01:Andrei-#02:Thomas Reimer-#03: peshkov

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