Lösungen für Lieferketten: Einzelhandel muss auf neue Transportlösungen setzen

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Überdeutlich wurden die Probleme, die der Einzelhandel mit den Lieferketten hat, in der Zeit der Pandemie. Doch auch schon vorher war die Logistik nicht immer einfach zu handeln. Die Branche braucht kreative Lösungen.

Lieferketten im Einzelhandel: Hohe Kosten durch Transporte

Der Einzelhandel hat nicht nur mit Unterbrechungen der Lieferketten bedingt durch Corona und den Ukraine-Krieg zu kämpfen, sondern auch mit hohen Kosten. Diese erreichten Analysen zufolge in 2022 ein Rekordhoch. Viele Einzelhändler waren daher gezwungen, auf kreative Lösungen zurückzugreifen.

Erschwerend kommt der Wunsch der Verbraucher hinzu, möglichst alle Produkte binnen kürzester Zeit verfügbar zu haben. Eine schnelle Lieferung ist damit unabdingbar. Nicht wenige Einzelhändler bieten inzwischen die Lieferung online bestellter Ware an. Da DHL, Hermes und Co. nicht immer so zuverlässig sind, wie das seitens der Versender und Empfänger gewünscht ist, weichen einzelne Anbieter auf die Umsetzung der Lieferungen in Eigenleistung aus.

Der eigene Fuhrpark wird daher ausgebaut, wofür sich ein Blick auf ABZ Nutzfahrzeuge lohnt. Günstige Transporter in verschiedenen Größen warten hier. Mit den Fahrzeugen lassen sich schnelle Lieferungen problemlos realisieren.


Rekordhoch bei den Transportkosten

Die Kraftstoffpreise waren die treibende Kraft bei den gestiegenen Kosten. Zudem kam der Fahrermangel hinzu, der die Lieferketten unterbrach und dazu führte, dass viele Waren und Produkte nicht wie vorgesehen ausgeliefert werden konnten.

In der Folge sind die Transportkosten innerhalb Europas um bis zu 13 Prozent gestiegen, wobei sich die Kostengestaltung in den einzelnen Korridoren Europas verschieden gestaltete:

  • Kosten Routen aus Osten nach Deutschland
    Diese stiegen trotz schwacher Exporte in 2022 um rund 24 Prozent.
  • Kosten bei inländischen Korridoren
    Kosten stiegen um rund 18 Prozent an.
  • Kosten für spanische Outbound-Route in Richtung Niederlande
    Kostenanstieg lag mit neun Prozent unter dem europäischen Durchschnitt.

Interessant: Experten erwarten, dass sich dieser Trend in 2023 umkehren wird. Das heißt, dass unter anderem durch die saisonal bedingten Tiefstände in der Wirtschaft sowie durch neue Lösungen bei den Lieferketten bzw. durch das Wiederaufnehmen der Liefertouren eine Senkung der Transportkosten zu erwarten ist.

Bereits im Januar und Februar macht sich eine Absenkung von etwa vier Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum bemerkbar.

Problem 2: Zu wenige Nutzfahrzeuge

Nicht nur, dass es Schwierigkeiten bei der Seefrachtzustellung und beim Abtransport der Güter aus den Häfen gibt, fehlen auch grundsätzlich die Nutzfahrzeuge.

Der Herstellerverband ACEA sprach in einer Pressemeldung davon, dass im April 2022 rund 27 Prozent weniger Fahrzeuge zugelassen wurden. Grund dafür sind die Lieferketten, worunter die gesamte Branche leidet.

Die Lkw-Produktion für 2022 war bereits im April des gleichen Jahres komplett ausverkauft, bei den übrigen Nutzfahrzeugen sah es nicht viel besser aus. Die Zahl der Neuzulassungen sank in Deutschland um rund 31 Prozent, in Spanien sogar um 36 Prozent. Auch in Frankreich wurden weniger Nutzfahrzeuge neu zugelassen, dort wurde über einen Rückgang von 29 Prozent berichtet.

Eine Lösung, mit der die Zustellung nötiger Güter und Produkte zu realisieren sein sollte, liegt in der Ausweitung der Luftfracht. Verschiedene Unternehmen bieten dabei umfassende Leistungen an, die sich unter anderem auf die Zustellung durch Expressdienste, auf Tür-zu-Tür-Transporte und die Übernahme der Zollabfertigung beziehen.

Viele Einzelhändler nutzen diese Angebote je nach Branche und ergänzen die Luftfracht teilweise mit individuellen Transportlösungen. Eine schnelle Transportlösung liegt zum Beispiel in der Eigenorganisation einer Zustellung. Sämtliche Sendungen werden damit nicht nur besonders schnell, sondern auch sehr individuell abgefertigt.

Die Kraftstoffpreise waren die treibende Kraft bei den gestiegenen Kosten. Zudem kam der Fahrermangel hinzu, der die Lieferketten unterbrach und dazu führte, dass viele Waren und Produkte nicht wie vorgesehen ausgeliefert werden konnten. ( Foto: Adobe Stock-Gorodenkoff)

Die Kraftstoffpreise waren die treibende Kraft bei den gestiegenen Kosten. Zudem kam der Fahrermangel hinzu, der die Lieferketten unterbrach und dazu führte, dass viele Waren und Produkte nicht wie vorgesehen ausgeliefert werden konnten. ( Foto: Adobe Stock-Gorodenkoff)


Ausblick auf die Lieferketten der Zukunft

Althergebrachte Lösungen werden auch im Einzelhandel stetig überarbeitet und an die neuesten Erfordernisse angepasst. Eine sehr gute Zusammenarbeit zwischen Handel und Logistikern ist die Folge der dauernden Suche nach Lösungen, die alle Seiten zufriedenstellen können.

Der Einzelhandel kämpft damit an verschiedenen Fronten: Auf der einen Seite müssen die Anbieter versuchen, kundenfreundliche Lösungen zu finden, die das Maximum an Service bieten. Auf der anderen Seite müssen sie mit den Herausforderungen klarkommen, die durch Engpässe und Teuerungen im Bereich der Lieferketten hingenommen werden müssen. Die Zukunft des Einzelhandels hängt damit direkt an der Gestaltung der Lieferketten und der Logistik.

Alternative Kraftstoffe sind gefragt

Der Ruf nach mehr Klimafreundlichkeit ist allgegenwärtig und auch die Einzelhändler versuchen ihr Möglichstes, mit Veränderungen zu einer besseren Welt beizutragen. Unter anderem haben sie Einfluss über die Wahl der Logistiker. Diese wiederum setzen mehr und mehr auf nachhaltige Transporte, die nicht nur aufgrund von politischen Vorgaben angeboten werden.

Grüne Transportlösungen sind gefragt, die Nachfrage danach wächst rasant.

Der Ruf nach mehr Klimafreundlichkeit ist allgegenwärtig und auch die Einzelhändler versuchen ihr Möglichstes, mit Veränderungen zu einer besseren Welt beizutragen. ( Foto: Adobe Stock-onephoto )

Der Ruf nach mehr Klimafreundlichkeit ist allgegenwärtig und auch die Einzelhändler versuchen ihr Möglichstes, mit Veränderungen zu einer besseren Welt beizutragen. ( Foto: Adobe Stock-onephoto )

Deren Volumen hat sich in 2022 nahezu verfünffacht und es wird davon ausgegangen, dass sich dieser Trend auch in 2023 fortsetzen wird. Fortschrittliche Kraftstoffe wie HVO werden verwendet, um die Emissionen der Nutzfahrzeuge so weit wie möglich zu reduzieren.

Transportunternehmen können sich dadurch weiter differenzieren und bekommen mehr Aufträge von Verladern, denen kohlenstoffarme Lösungen wichtig sind. Auch die verstärkte Nutzung von Elektro-Lkw trägt dazu bei, dass die Straßenlogistik umweltfreundlicher wird.


Herausforderung Lieferkettengesetz

Seit dem 1. Januar 2023 gilt das Lieferkettengesetz.

Dieses soll dazu beitragen, dass die Verantwortung der Unternehmer für die Einhaltung der Menschenrechte entlang der Lieferketten besser wahrgenommen und geregelt wird.

Die neuen Regelungen zu den unternehmerischen Sorgfaltspflichten sehen unter anderem Folgendes vor:

  • Alle Unternehmen in Deutschland sind zur Achtung der Menschenrechte entlang der Lieferketten verpflichtet. Entsprechende Sorgfaltspflichten müssen umgesetzt werden.
  • Zu den Sorgfaltspflichten gehört das Risikomanagement, über das Risiken bei Verletzungen von Menschenrechten und Umweltschädigungen erkannt werden sollen. Vorbeugende und Abhilfemaßnahmen werden gegeben.
  • Die Verantwortung der Unternehmer endet nicht am Werktor, sondern zieht sich durch die gesamte Lieferkette.
  • Das Lieferkettengesetz gilt ab 1. Januar 2024 für alle Unternehmen ab 1.000 Mitarbeiter, bis dahin für alle ab 3.000 Mitarbeiter.
  • Missachten Unternehmen ihre Sorgfaltspflichten, drohen Bußgelder.
  • Bußgelder sind auch bis acht Millionen Euro oder zwei Prozent des weltweiten Jahresumsatzes des Unternehmens begrenzt.

Einzelhandel hat neue Lösungen parat

Die Einzelhändler müssen jetzt erfinderisch sein, wenn sie weiterhin erfolgreich am Markt bestehen wollen. Neue Ideen für Lieferketten und Transportlösungen sind daher gefragt.

Unlängst kam der Internetriese Amazon auf die Idee, die Waren mithilfe von Drohnen zu verschicken.

Eine schnelle und direkte Möglichkeit der Zustellung wäre gegeben. Doch das Projekt wurde nicht weiterverfolgt, was verschiedene Gründe hatte.

Unter anderem war die Art der Zustellung nicht mit den Wünschen der Kunden kompatibel. Dennoch unterliegt die Branche einem hohen Druck durch das geforderte Zustelltempo.

Unlängst kam der Internetriese Amazon auf die Idee, die Waren mithilfe von Drohnen zu verschicken. ( Foto: Adobe Stock- kamonrat )

Unlängst kam der Internetriese Amazon auf die Idee, die Waren mithilfe von Drohnen zu verschicken. ( Foto: Adobe Stock- kamonrat )

 

Der Einzelhandel reagiert

Der Einzelhandel ist die treibende Kraft hinter der ständigen Suche nach neuen, schnelleren und jetzt auch umweltfreundlichen Methoden, bestellte Waren zuzustellen. Gleichzeitig sind die Lieferketten nicht immer zuverlässig, was das Finden entsprechender Lösungen nicht gerade vereinfacht. Auch die Forderung vieler Kunden, die bestellte Waren direkt am Tag der Bestellung zu erhalten, ist schwer umzusetzen.

Die Lieferketten müssten lückenlos funktionieren, sowohl genügend Fahrzeuge als auch Fahrer bereitstehen. Während in einzelnen Fällen durchaus die Möglichkeit besteht, dass der Verkäufer die bestellte Ware in seinen eigenen Transporter lädt und die Zustellung übernimmt, ist das bei der Mehrzahl der Produkte nicht effizient.

Schnelle Lieferungen erfordern umfassende Investitionen, denen die Einzelhändler aktuell skeptisch gegenüberstehen. Dennoch bauen sie auf eine Veränderung der Logistik und auf mehr Zuverlässigkeit bei den Lieferketten. Das Zauberwort „Digitalisierung“ steht im Raum: Künstliche Intelligenz, digitale Lösungen und weniger Manpower sollen künftig dafür sorgen, dass alles so schnell wie möglich von A nach B gelangt.

Eigene Transportmöglichkeiten werden ausgebaut, wodurch der Kreis wieder schließt: Für viele Einzelhändler ist der Ausbau des eigenen Fuhrparks unabdingbar. Nur so können auf Dauer die Kunden zufriedengestellt und möglichst kurzfristige Lieferungen realisiert werden.

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