Die Einzelhandelserfassung, die vom Infrastrukturministerium in Auftrag gegeben wurde, zeigt einen bedenklichen Anstieg der Anzahl leerstehender Geschäfte in Thüringen. Mit fast. verwaisten Läden ist die Leerstandsquote um sechs Prozentpunkte im Vergleich zu gestiegen. Dieser Trend hat negative Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft und die Attraktivität der betroffenen Orte.
Rückgang im Einzelhandel: Kleine Geschäfte und ländliche Orte betroffen
Insbesondere kleine Geschäfte in abgelegenen Orten sind von den Schließungen betroffen. Zwischen und gab es einen Rückgang von zwölf Prozent bei den Einzelhandelsunternehmen und von zwei Prozent bei den Verkaufsflächen in Thüringen. Trotzdem behauptet die Infrastrukturministerin, dass die Versorgungsstruktur durch den Einzelhandel im Großen und Ganzen stabil ist, wobei es jedoch regionale Unterschiede gibt.
Im Unstrut-Hainich-Kreis, Kyffhäuserkreis, Sömmerda, Saale-Orla-Kreis, Gera und Altenburger Land sind die hohen Leerstandsquoten ein Indikator für eine schwächere Einzelhandelsstruktur und wirtschaftliche Herausforderungen in diesen Regionen. Hier scheint es weniger Nachfrage und weniger Möglichkeiten für Geschäfte zu geben.
Der stationäre Einzelhandel wird durch den wachsenden Onlinehandel zusätzlich belastet. Insbesondere seit der Corona-Pandemie hat der Online-Handel Marktanteile gewonnen und stellt somit den stärksten Konkurrenten für traditionelle Geschäfte dar. Gleichzeitig fehlt es dem inhabergeführten Einzelhandel an potenziellen Nachfolgern, was zu einer weiteren Verschärfung der Situation führt.
Der Leerstand von Geschäften hat erhebliche Auswirkungen auf die Innenstädte. Wenn Ladenlokale über einen längeren Zeitraum ungenutzt bleiben, leidet die Attraktivität der gesamten Innenstadt und die verbleibenden Geschäfte haben Schwierigkeiten, Kunden anzulocken. Zusätzlich dazu ist seit die Bevölkerungszahl in Thüringen um zwei Prozent gesunken, was zu einem Rückgang der Kaufkraft und des Umsatzpotenzials führt.
Die Situation im Einzelhandel in Thüringen ist alarmierend, da die Anzahl der leerstehenden Geschäfte in den letzten fünf Jahren deutlich zugenommen hat. Dies wirft die Frage auf, wie der Trend des Rückzugs des Einzelhandels gestoppt werden kann. Eine mögliche Lösung könnte die gezielte Förderung der regionalen Wirtschaft und die Stärkung des Einzelhandels in kleineren Orten sein, um die Attraktivität der Innenstädte wiederherzustellen.
