Kommission: Definition, Beispiele und welche Vor- oder Nachteile damit verbunden sind

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Kommission: Definition, Beispiele und welche Vor- oder Nachteile damit verbunden sind

Wird eine Ware auf fremde Rechnung, jedoch auf eigenen Namen verkauft, handelt es sich um eine Kommission. Das Rechtsgeschäft unter drei Beteiligten schließt die unmittelbare Rechtsbeziehung zwischen zwei Beteiligten aus. In diesem spezifischen Fall agiert der Verkäufer als Kommissionär, der die Ware im eigenen Namen, aber für Rechnung des Auftraggebers, des sogenannten Kommittenten, veräußert. Dabei übernimmt der Kommissionär die Vermittlerrolle zwischen dem Kommittenten und dem Käufer. Diese Art des Handels bietet Vorteile für alle Parteien, da der Kommissionär seine Vertriebskanäle nutzen kann, der Kommittent jedoch das Eigentum an der Ware behält und von der Expertise des Kommissionärs profitiert.
Definition: Was ist eine Kommission?Beispiele für KommissionsgeschäfteVor- und Nachteile der Kommission

Definition: Was ist eine Kommission?

Im Handelsrecht wird unter einer Kommission kein Zusammenschluss von Leuten, die über eine bestimmte Sache beraten oder diese untersuchen sollen, verstanden. Vielmehr handelt es sich um ein Rechtsgeschäft zwischen A, B und C und demnach unter drei Beteiligten. A und C haben jedoch nichts miteinander zu tun und gehen keine direkte Rechtsbeziehung ein. B ist damit der Mittelpunkt und wird in dieser Funktion als Kommissionär bezeichnet.

Ein Verkauf auf Kommission setzt damit auf den Kommissionär, der die Waren bezieht, Werbung betreibt und sie an seine Kunden verkauft. Der ursprüngliche Veräußerer (A) ist der Kommittent. Dieser überlässt B die Waren zuerst kostenfrei. Erst nach Verkauf der Produkte an C wird ein vereinbarter Preis an den Kommittenten gezahlt. Dieser wiederum bleibt Eigentümer der Waren, sein Eigentumsrecht geht erst an C über, wenn dieser Käufer geworden ist.

Wichtig: Ein Kommissionsvertrag regelt die Geschäftsbeziehung unter den Beteiligten B und C und bildet die Basis für die rechtliche Verbindlichkeit des Kommissionsgeschäfts.


Beispiele für Kommissionsgeschäfte

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Einst wurde der Kommissionsverkauf als Trödelhandel beschrieben: Es wurde mit minderwertigen Produkten und Waren gehandelt, bei denen ein möglicher Kauf zwar angestrebt wurde, jedoch nicht sicher war.

Ein ähnliches Konzept verfolgen heute die bekannten Sonderpostenmärkte, die günstige „Ramschware“ anbieten. Die Händler verkaufen diese Ware ebenfalls in Kommission und werden ihrerseits gegenüber ihrem Zulieferer erst zahlungspflichtig, wenn der Verkauf der Produkte stattgefunden hat.

Inzwischen gibt es den Kommissionsverkauf aber auch bei hochwertigen Waren beispielsweise im Elektro- und Elektronikbereich. Fertig bestückte Produktständer werden durch die Hersteller an ausgewählte Verkäufer vergeben. Diese regeln den Verkauf an die Kunden. Ein Unternehmensvertreter kommt in bestimmten Abständen zur Abrechnung bei diesem Verkäufer vorbei. Für den Verkauf wird eine Provision gezahlt.

Weitere Beispiele für Kommissionsgeschäfte sind die Reisen, die über das Reisebüro verkauft werden, sowie der Verkauf von Wertpapieren.

Inzwischen gibt es den Kommissionsverkauf aber auch bei hochwertigen Waren (Foto: AdobeStock - 661581635 pvl0707)

Inzwischen gibt es den Kommissionsverkauf aber auch bei hochwertigen Waren (Foto: AdobeStock – 661581635 pvl0707)

Vor- und Nachteile der Kommission
Vor- und Nachteile der Kommission

Vor- und Nachteile der Kommission

Die Vorteile eines Kommissionsgeschäfts liegen auf der Hand:
  • Verkaufstätigkeit ohne Eigenkapital möglich, damit Aufrechterhaltung der Geschäftstätigkeit bei geringem Budget
  • kein Risiko durch Wareneinkäufe
  • Zahlungen erst bei eigenen Geldeingang nötig
Es braucht daher ein gewisses Verhandlungsgeschick seitens des Verkäufers, um die Waren zum einen zu einem hohen Preis verkaufen und zum anderen dafür eine möglichst hohe Provision vereinbaren zu können. (Foto: AdobeStock - 648297234 thejokercze) Es braucht daher ein gewisses Verhandlungsgeschick seitens des Verkäufers, um die Waren zum einen zu einem hohen Preis verkaufen und zum anderen dafür eine möglichst hohe Provision vereinbaren zu können. (Foto: AdobeStock – 648297234 thejokercze)
Der Verkäufer (B) vermeidet damit das Risiko von Nichtverkäufen und kann seine Verkaufsstrategien immer wieder anpassen.
Allerdings sind auch Nachteile mit der Kommission von Waren und Produkten verbunden.
Zum einen bekommt der Verkäufer eine feste Provision, die meist prozentual vom Verkaufserlös berechnet wird.
Muss die Ware allerdings bedingt durch eine geringe Nachfrage zu einem besonders niedrigen Preis abgegeben werden, reduziert dies auch die Händlerprovision.
Es braucht daher ein gewisses Verhandlungsgeschick seitens des Verkäufers, um die Waren zum einen zu einem hohen Preis verkaufen und zum anderen dafür eine möglichst hohe Provision vereinbaren zu können.
Zudem müssen Regelungen zur Verfahrensweise bei Nichtverkauf getroffen werden.

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