Für den Nachwuchs: Worauf bei der Veranlagung zu achten ist

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Geht es darum, Geld zu sparen, dann kann man nicht früh genug damit anfangen. Im Idealfall legen bereits die Eltern oder Großeltern das Geld für den Nachwuchs an. Tatsächlich mag die Entscheidung lobenswert sein, aber leider hakt es an der Umsetzung. Denn wer das Geld jahrelang „falsch“ anlegt, der kann seinem Nachwuchs am Ende nur einen Bruchteil von dem geben, was tatsächlich möglich gewesen wäre.

Bausparvertrag oder fondsgebundene Versicherung: Finger weg

Oft geht es um Geschwindigkeit. Das beginnt schon bei der Banküberweisung – wie lange braucht das Geld von Konto A nach Konto B? Auch im Bereich Online Shopping. Man will, dass das Geld sofort beim Verkäufer ist, um die Ware so schnell wie möglich zu erhalten. Oder bei der Überweisung auf das Glücksspielkonto – wobei es hier vor allem auch darum geht, dass man dann Gewinne rasend schnell ausbezahlt bekommt. Bei einem Thema spielt die Geschwindigkeit aber keine Rolle: Veranlagung für Kinder.

Leider entscheiden sich viele Eltern und Großeltern für einen Weg, der vor mehr als 100 Jahren geebnet wurde: Im Oktober 1924 fand der „First International Thrift Congress“ in Mailand statt, an dem Delegierte aus 27 Ländern teilgenommen haben und den Grundstein für den Weltspartag legten. Noch immer ist der Weltspartag ein Anlass, um mit dem Sparen zu beginnen – für die Kinder oder auch für sich selbst.

Ob es einmal das Startkapital für die Wohnungseinrichtung sein soll, das Geld für den Führerschein oder das erste Auto – man weiß, welche finanziellen Herausforderungen kommen werden und möchte sich vorbereiten. Das ist, wie schon erwähnt, lobenswert. Aber leider entscheiden sich viele Eltern und Großeltern für Veranlagungen, die allesamt nicht wirklich gewinnbringend sind bzw. lassen über die Jahre die richtig hohen Gewinne liegen. Denn Bausparverträge oder fondsgebundene Versicherungen sind allesamt nicht attraktiv.

100 Euro pro Monat auf das Tagesgeldkonto überweisen: So hoch ist die Summe nach 18 Jahren

Zu Beginn geht es darum, dass man sich mit den eigenen Finanzen auseinandersetzt. Wie hoch ist das monatliche Gesamteinkommen, wie hoch sind die monatlichen Ausgaben und welcher Betrag kann Monat für Monat problemlos für den Nachwuchs angespart werden? „Es ist tatsächlich nicht besonders schwierig, Geld für Kinder anzulegen und zu sparen“, weiß Brigitte Wallstabe-Watermann, eine der Autorinnen des Ratgebers „Geld anlegen für Kinder“. „Man braucht dafür eigentlich nur ein Tagesgeldkonto und ein Wertpapierdepot. Und dann kann man da gut sparen. Möglichst regelmäßig. Und je länger, desto besser.“ Idealerweise wird bereits nach der Geburt mit dem Sparen begonnen, damit sich über die Jahre ein kleines Vermögen anhäuft. Wer pro Monat 100 Euro weglegt, der spart pro Jahr 1.200 Euro – nach 18 Jahren ergibt das eine reine Sparsumme von 21.600 Euro.

Liegt das Geld auf einem Tagesgeldkonto, das einen Zinssatz von 1,2 Prozent hat, so ergibt sich am Ende ein Gesamtbetrag von über 24.097 Euro – der Zinsertrag liegt bei 2.497 Euro. Der Vorteil: Sicherheit. Am Tagesgeldkonto wird das Geld nicht weniger, im Wertpapierdepot sind Schwankungen möglich. Wer jedoch über Jahre investiert, der schafft in der Regel eine positive Durchschnittsrendite.

Ist der ETF Sparplan wirklich eine Alternative?

Wer für seinen Nachwuchs Geld anlegen will, sollte einen Blick auf ETFs werfen – Exchange Traded Funds. ETF Sparpläne haben den Vorteil, dass schon geringe Beträge einbezahlt werden können. Zudem sind in ETFs verschiedene Aktienunternehmen enthalten, mitunter mit Schwerpunkt. So gibt es Technik-ETFs oder auch Dividenden-ETFs.

Empfehlenswert mag der MSCI World Index sein: Hier sind 1.500 große sowie mittelgroße Unternehmen aus 23 Industrieländern enthalten – wer hier investiert, investiert unter anderem in Apple, Microsoft, Nvidia, Amazon, Alphabet oder auch Tesla sowie Broadcom.

Während der Zinssatz beim Tagesgeldkonto zwischen 1,2 Prozent und 1,7 Prozent liegt, lag die durchschnittliche Jahresrendite beim MSCI World Index, rückblickend auf die letzten 10 Jahre, bei 10,6 Prozent.

Wie hoch wäre der Gewinn, wenn das Geld nicht auf das Tagesgeldkonto überwiesen, sondern in den MSCI World geflossen wäre?

Wer sich vor 18 Jahren dafür entschieden hat, das Geld nicht am Tagesgeldkonto zu parken, sondern beispielsweise in den MSCI World Index zu stecken, etwa mit einem monatlichen ETF Sparplan, könnte eine Summe von 53.500 Euro übergeben – das ergibt einen Reingewinn von 31.900 Euro. Zum Vergleich: Am Tagesgeldkonto lag der Reingewinn bei 2.497 Euro.

Natürlich gibt es keine Garantie, dass man am Ende einen Gewinn von über 30.000 Euro erzielt. Aktienpreise können steigen und fallen. Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass über die Jahre eine wesentlich höhere Rendite als beim Tagesgeldkonto entsteht.

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